Editorial
14.04.2025, 00:00 Uhr
Spaß an der Freud
Weshalb wird die Arbeit als Entwickler immer öfter als Belastung wahrgenommen – und was können Sie dagegen tun?
Sie kennen das Phänomen: Wenn wir etwas mit Freude tun, geht uns das gleich viel leichter von der Hand. Wir trotzen allen Mühen, schieben Hindernisse mühelos beiseite, und manchmal freuen wir uns sogar darauf, wenn wir gefordert werden und so richtig anpacken müssen – es macht regelrecht Spaß, sich in eine Aufgabe reinzuknien. Doch wie gelingt uns das?
Daran musste ich denken, als ich die Schlussfassung dieser dotnetpro las. Natürlich spürt man in allen Beiträgen eine gewisse Begeisterung der Autorin oder des Autors. Das Interview meines Kollegen Tilman Börner mit Christian Weyer ist aber ein besonderer Fall. In Zeiten, in denen KI gerne als Herausforderung oder sogar als Bedrohung wahrgenommen wird, ist Christians Begeisterung für die Chancen, die GenAI und Co. für die Softwareentwicklung bedeuten, sehr wohltuend und ein Stück weit geradezu ansteckend.
Was für ein Kontrast, als ich mich dem Beitrag von Tom Wendel zuwandte! Da ist gleich zu Beginn die Rede von früheren Zeiten, in denen Coden noch Bock machte und das Programmieren pure Euphorie war, und dass dieser Flow inzwischen verloren und Softwareentwicklung heute nur noch bloße Pflicht sei. Ich rieb mir die Augen: Echt jetzt? Ich will nicht vorgreifen, aber selbstverständlich bleibt der Artikel nicht bei dieser Ausgangsthese stehen.
„Oft entscheidet die eigene innere Haltung darüber, wie wir unsere Arbeit wahrnehmen.“
Warum verliere ich gerade über diese beiden Beiträge so viele Worte? Nun, beide haben mich nachdenklich gestimmt, denn in beiden fand ich die Beschreibung von Verhaltensmustern, die mir beim Umgang mit Herausforderungen nicht fremd sind, und zugleich auch eine mögliche Lösung, wie diese sich überwinden lassen: Letztlich geht es um die eigene innere Haltung und um die Frage, wie man mit äußeren Einflüssen umgeht, um in der Arbeit Zufriedenheit und Motivation zu finden.
Möglicherweise geht es Ihnen so wie mir. In diesem Fall trägt diese Ausgabe der dotnetpro vielleicht dazu bei, die Freude an der Softwareentwicklung wiederzufinden.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit mit der neuen dotnetpro!
Herzlichst
Fernando Schneider
Chefredakteur dotnetpro
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