18.12.2014, 00:00 Uhr
Strom sparen durch bessere Software
Ein EU-Forschungsprojekt entwickelt Tools, mit denen Software-Ingenieure energieeffizienten Code erstellen können, der den Stromverbrauch in Rechenzentren um bis zu 50 Prozent verringern und die Batterielaufzeit von intelligenten Geräten verlängern könnte.
Bisher war das Ziel bei Energieeinsparungen durch Computer die Hardware. Die Hardware ist jedoch nur ein Teil, vielleicht sogar der kleinere, wie ein neues EU-Projekt zeigt. Sogar bei energieeffizienter Hardware geht viel Einsparpotenzial durch ineffiziente Software auf den Systemen verloren.
Das Projekt ENTRA, das bis September 2015 läuft, hat einen experimentellen Software-Prototypen auf Grundlage von Programmierungssemantik erstellt, der Programmierern angibt, wie viel Energie der geschriebene Code verbraucht. Das ENTRA-Tool funktioniert mit dem Programm und zeigt über eine Code-Analyse und Energiemodellierung an, wie viel Energie der Computer durch den Code verbrauchen wird und welchen Einfluss Entwurfsentscheidungen auf die Energie haben werden.
Das Projekt ENTRA konzentriert sich auf Energieeffizienz als Designziel und zielt darauf ab, energieeffiziente Produkte von IT-Unternehmen schneller auf den Markt zu bringen. Das ENTRA-Tool zeigt den Energieverbrauch in Watt (Energieverbrauch) oder nach absolutem Energiebedarf (zur Beendigung der Aufgabe erforderliche Energie) je nach Prozessorgeschwindigkeit (GHz) an. Anstatt warten zu müssen, bis das Programm installiert ist und der Computer läuft, um die Energie zu messen (oft ist es dann zu spät, um etwas zu ändern), erhält der Programmierer frühzeitig ein Bild über den prognostizierten Energieverbrauch des Codes.
Der Energieverbrauch von Computer ist eine Hauptsorge geworden, sowohl in ökologischer Hinsicht für den CO2-Fußabdruck als auch in praktischer Hinsicht für eine längere Batterielaufzeit. Das schnelle Wachstum beim Cloud-Computing in den letzten Jahrzehnten bedeutet, dass Rechenzentren immense Energiemengen verbrauchen. Die Energie wird nicht nur für die Kühlung benötigt, sondern auch um Daten zu verarbeiten und zu transportieren. Der ENTRA-Ansatz kann dabei helfen, die verbrauchte Energie bei der Programmierung und bei der Aufgabenplanung zu verringern. [bl]