Editorial 17.06.2024, 00:00 Uhr

Mit der KI im Team

Ein Plädoyer für eine vorurteilsbefreite und sachbezogene Bewertung der Rolle von KI in der Softwareentwicklung.
(Quelle: Fernando Schneider)
Ausgelöst durch den rasanten Aufstieg von ChatGPT vor rund zwei Jahren hat sich die künstliche Intelligenz ins Gedächtnis der breiten Öffentlichkeit gebrannt. Die Fähigkeit von Computern, intelligentes Verhalten, das bis dahin der menschlichen Spezies vorbehalten war, nachzubilden, erfuhr eine nie da gewesene mediale Berichterstattung.
Vor allem die Diskussion der negativen Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf unser aller Leben blieb dabei in Erinnerung. Welche Schreckensszenarien wurden da nicht alle bemüht: der Wegfall ganzer Berufssparten, die die KI überflüssig mache, das Ende der Softwareentwicklung, wie wir sie kennen, das allmächtige Skynet, das die Menschen unterjocht, und viele andere mehr. Ich gestehe, dass diese Bilder auch meine Gedankenwelt beeinflusst haben.
Diese Diskussion ist inzwischen abgeebbt und einer realistischeren Sicht ­gewichen. Dass es künftig keine Juristen mehr geben wird, ist heute ebenso wenig noch ein Thema wie die Annahme, dass nur noch der Computer (seine eigene) Software entwickelt. Alles hat sich relativiert, und das ist gut so, denn es gibt den Blick frei auf das, was zählt – die Chancen.

„Mir gefällt das Bild von der künstlichen Intelligenz als Teammitglied in der Softwareentwicklung.

Auf diese Einordnung konzentriert sich auch die neue Ausgabe der dotnetpro. Im Themenschwerpunkt zeigen drei Artikel, was mithilfe künstlicher Intelligenz möglich ist und wie man KI-Tools einsetzen kann, um die eigenen Aufgaben besser zu erledigen. Wenn die dotnetpro so ihren Beitrag zum sachbezogenen Blick auf KI leistet, freut es mich.
Aber auch über den Themenschwerpunkt hinaus gibt es in dieser Ausgabe jede Menge Spannendes und Interessantes zu entdecken. Besonders hinge­wiesen sei auf den Beitrag von Andreas Maslo: Nicht nur stellt er in dieser Ausgabe die selbst programmierte, leistungsfähigere Alternative zum Windows-Registrierungseditor fertig. Vielmehr schließt er mit dieser Folge auch seine ­große Artikelserie ab. Dir, lieber Andreas, im Namen des gesamten Teams herzlichen Dank für die langjährige und tolle Zusammenarbeit!
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit mit der neuen dotnetpro!
Herzlichst
Fernando Schneider
Chefredakteur dotnetpro
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