Gezeitenwende im Hause Microsoft
27.01.2015, 00:00 Uhr
Big Data und Machine Learning sind die Zukunft
Zwei Neuigkeiten zeigen, welchen Weg Microsoft eingeschlagen hat: Künftig will Microsoft den bisher nur intern genutzten Big-Data-Service Cosmos auch kommerziell anbieten. Und Microsoft akquiriert Revolution Analytics, den führenden Anbieter für Software und Services rund um die Programmiersprache R.
Im Microsoft-Blog erläutert Joseph Sirosh, Vice President Machine Learning, als Ziel der Akquise, den Kunden zu helfen, größtmöglichen Nutzen aus wertvollen Daten mithilfe professioneller statistischer Analyse zu ziehen. Die Programmiersprache R steht unter GNU General Public License und ist neben Microsoft Windows auch für Mac OS und unixoide Systeme verfügbar.
Eingesetzt wird R als Standardsprache für statistisches Rechnen und Predictive Analytics, um künftiges Verhalten zu extrapolieren. Damit ergänzt Microsoft sein Big-Data-Portfolio um wertvolle Tools.
"Vor allem einfacher und kosteneffizienter soll es werden, Analyseanwendungen und -Lösungen aufzubauen", zitiert TechCrunch Joseph Sirosh. Auch das Open-Source-Projekt Revolution R wird weiter unterstützt, bekräftigt das übernommene Unternehmen.
Die Marschrichtung "Big Data ist die Zukunft" wird auch dadurch bestätigt, dass Microsoft derzeit eine kommerzielle Version des hauseigenen Big-Data-Service Cosmos testet. Damit bestätigt ZDNet Spekulationen, die seit dem Sommer immer wieder auftauchen.
Zweck von Cosmos ist es, Mechanismen für Datenhaltung und -analyse bereitzustellen. Ausgewertet werden können Daten demnach mit HDInsight, einem Azure-Dienst, oder der neuen Sprache SQL-IP. SQL-IP ist ein Konglomerat aus der Datenbankabfrage-Sprache SQL, aus C# und .NET. Auch ein Plug-In für Visual Studio wird erwartet. Ein Release-Datum wurde noch nicht bekannt gegeben.
Die Beschreibung in einer Stellenausschreibung im August 2014 bescheinigte Cosmos ein "Multi-Milliarden-Dollar Potenzial". Das und die Tatsache, dass Revolution Analytics seit Unternehmensgründung im Jahr 2007 von zwei Investoren (Intel Capital und North Bridge Growth Equity & Venture Partners) mit knapp 39 Millionen Dollar ausgestattet wurde, kennzeichnet die Bereiche Big Data und Machine Learning als die Top-Themen der kommenden Jahre. [keh]