IONOS, Techconsult, Gaia-X
11.11.2021, 09:09 Uhr
Europäische Cloud-Provider sind gefragter denn je
Laut einer Studie von IONOS und der techconsult GmbH sind deutsche und europäische Cloud-Provider gefragter denn je. Die wichtigste Rolle spielten für die Befragten Datenschutz und Compliance, aber auch Transparenz hinsichtlich des Zugriffs auf die Daten.
Bei den Anforderungen an Cloud-Anbieter haben die Nutzer klare Vorstellungen: Compliance-Vorgaben, Zugangs- und Rechtekontrolle und Datensicherheit sind mit jeweils 75 Prozent am wichtigsten. 36 Prozent der Unternehmen möchten verschiedene Cloud-Provider nutzen und sich dabei auf deutsche beziehungsweise europäische Anbieter konzentrieren, um Daten und Geschäftsgeheimnisse zu verarbeiten und zu schützen. Bei öffentlichen Verwaltungen sind es sogar 42 Prozent.
Vertrauensbildend sind dabei vor allem die Serverstandorte: Befinden sie sich in Deutschland oder der EU, müssen die Daten im Einklang mit der DSGVO gespeichert werden. Dieses Kriterium spielt bei den Anwendern eine bedeutende Rolle und entscheidet häufig darüber, ob ein bestimmter Cloud-Provider für ein Unternehmen in Frage kommt oder nicht. 56 Prozent der Befragten haben angegeben, dass sie hochsensible Daten in Deutschland speichern möchten. Geht es um sämtliche Unternehmensdaten, möchten immerhin noch 44 Prozent sie in der Bundesrepublik vorhalten. Für 31 Prozent reicht ein europäischer Standort aus, hochsensible Daten zu speichern – bei sämtlichen Daten sind es 40 Prozent. Bisweilen lassen Cloud-Provider ihre Kunden jedoch im Dunkeln darüber, wo die physischen Server stehen (21 Prozent). Mehr als jedes vierte Unternehmen (44 Prozent) weiß außerdem nicht, wer alles Zugriff auf die in der Cloud abgelegten Daten hat. Hinsichtlich der Qualität der Cloud-Services im eigenen Unternehmen ergab die Umfrage, dass bei der Integration von Open-Source-Technologien, der Interoperabilität mit unterschiedlichen Dienstleistern und der Transparenz bei der Datenspeicherung noch Luft nach oben ist.
Transparenz, Vertrauen, das Streben nach Datensouveränität sowie das Primat des europäischen Datenschutzes: All diese Werte prägen das Handeln der Akteure im Datenökosystem Gaia-X. Bei dieser Initiative sollen dezentrale Infrastrukturdienste wie Cloud-Dienste oder Edge-Systeme zu einem homogenen, nutzerfreundlichen System zusammengeführt werden. Durch eine hohe Interoperabilität kompatibler Produkte vereinfacht Gaia-X das Management von IT-Schnittstellen und die Integration, insbesondere bei Multi-Cloud-Strategien. Europäischen Unternehmen soll zukünftig somit eine leistungsfähige und gleichzeitig datenschutzkonforme Alternative zu dem Angebot der Hyperscaler aus den USA oder China zur Verfügung stehen.
Vor diesem Hintergrund wächst der Bekanntheitsgrad der Initiative: Fast jeder sechste Befragte hat sich schon gezielt zu Gaia-X informiert oder hat davon gehört. 81 Prozent derjenigen, die die Initiative kannten, stehen ihr positiv gegenüber und erkennen ein großes Potential. Ein knappes Viertel signalisiert die Bereitschaft, zukünftig "sehr wahrscheinlich" Gaia-X konforme Services zu beziehen. Einen großen Teil machen hier der industrielle Mittelstand und Einrichtungen aus dem öffentlichen Bereich aus. Rund 60 Prozent stufen eine zukünftige Nutzung mit "eher wahrscheinlich" ein, 16 Prozent glauben, dass ein Einsatz "eher unwahrscheinlich" ist und nur für drei Prozent ist er "absolut unwahrscheinlich".
Ein Großteil der Befragten sieht in Gaia-X nicht nur die Möglichkeit, die eigene IT auf eine sichere, solide und Compliance-konforme Basis zu stellen, sondern auch mit anderen Unternehmen zusammenzuarbeiten. 60 Prozent versprechen sich eine Förderung der Zusammenarbeit in Europa, 64 Prozent erkennen eine Chance, digitale Rückstände in Deutschland aufzuholen. Für 65 Prozent bedeutet eine europäische Dateninfrastruktur eine Förderung datengetriebener Innovationen in Deutschland. Ein Beispiel sind Smart-Living-Lösungen, bei denen Informationen aus Bereichen wie Smart Energy und Smart Mobility in KI-basierten Anwendungen verknüpft sind. Auch fortschrittliche Technologien wie Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz sind somit nicht mehr nur großen Playern vorbehalten.
Die komplette Studie können Sie hier herunterladen.