Editorial 15.07.2024, 00:00 Uhr

Agil bleiben

„Sich regen bringt Segen“, heißt es im Volksmund. Das geflügelte Wort fiel mir spontan im Zusammenhang mit dieser dotnetpro ein.
(Quelle: Fernando Schneider)
Ausgangslage: In den letzten Wochen habe ich mehrere Konferenzen besucht. Statt dröger E-Mails und langer Telefonate wollte ich im direkten Kontakt mit den Experten und Teilnehmern den Finger an den Puls der Zeit legen. Was tut sich? Was tut sich nicht? Wo stöhnt die Community ob neuer Technologien, unverständlicher Frameworks oder nicht gelebter Vorgehensweisen?
Bei all den Gesprächen stieß ich auf ein Thema, das ich bereits in den Monaten zuvor hier und da wahrgenommen hatte und das sich in meinem Kopf zu einer Frage verdichtete: Ist Agilität wirklich tot? Eine zugegeben drastische Formulierung, die Sie mir hoffentlich nachsehen. Aber sie steht stellvertretend für ein interessantes Phänomen: Warum wird Agilität inzwischen kritisch gesehen, und worin liegen die Gründe für diese kritische Sicht?
Dahinter verbirgt sich ein grundsätzliches Problem, nämlich der Glaube (oder die Hoffnung), dass bereits die Einführung agiler Prinzipien dazu führt, dass (Software-)Projekte wie von Geisterhand an Effizienz gewinnen. Die bittere Erkenntnis folgt nicht selten auf dem Fuß. Warum? Nun, salopp formuliert: Mit ein wenig agil hier und etwas Scrum da ist es nicht getan. Bei Weitem nicht.

„Agile Entwicklung ist alles andere als einfach, sondern muss jeden Tag aufs Neue gelebt werden.“

Agilität ist vielmehr anstrengend und alles andere als einfach in die tägliche Praxis umzusetzen. Ihre Einführung hat weitreichende Konsequenzen. Sie fordert ein Unternehmen – in jeder Hinsicht, zu jeder Zeit. Bewegung wird der ­bestimmende Faktor, Stillstand ist Rückschritt. Das muss einem klar werden, wofür ein wacher Blick in das Agile Manifest reicht.
Wer sich darüber im Klaren ist und sich darauf einlässt, kann davon profitieren. Denn richtig verstanden, angegangen und praktiziert, können die Prinzipien des Agilen Manifests Unternehmen wichtige Vorteile und deren Mitarbeitern wertvolle Impulse liefern. Das gilt auch und gerade für die Entwicklung von Software.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit mit der neuen dotnetpro!
Herzlichst,
Fernando Schneider
Chefredakteur dotnetpro
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