KI besser als (manche) menschliche Programmierer

Ein Team der britischen Firma DeepMind, die vor einigen Jahren vom Google-Mutterkonzern Alphabet übernommen wurde, hat mit AlphaCode eine Software entwickelt, die mittels künstlicher Intelligenz selbstständig Programmierprobleme angehen kann. Bislang konnten sich mit den Methoden der künstlichen Intelligenz angelernte Systeme vor allem als Schach- und Go-Meister beweisen. DeepMind hat sein AlphaCode dagegen an einigen Wettbewerben auf der Plattform Codeforces antreten lassen und erreichte dabei eine Platzierung in der oberen Hälfte der Teilnehmenden. AlphaCode schnitt dabei gut, aber nicht außergewöhnlich ab. Die Gesamtleistung des Modells entspricht laut einem in Science veröffentlichten Artikel der Leistung eines "Programmieranfängers" mit ein paar Monaten bis einem Jahr Training.

In dem Test war AlphaCode in der Lage, "annähernd menschliche Leistung" zu erzielen und in einem Wettbewerb bisher unbekannte Probleme in natürlicher Sprache zu lösen, indem es Codesegmente vorhersagte und Millionen potenzieller Lösungen erstellte. Nach der Generierung der Vielzahl von Lösungen filterte AlphaCode diese dann auf maximal zehn Lösungen herunter, die laut den Forschern alle "ohne jegliches eingebautes Wissen über die Struktur von Computercode" generiert wurden. Im Vergleich zu den Leistungen im Schach- und Go-Spiel klingt das erst einmal nicht besonders beeindruckend. Allerdings ist die Teilnahme an einem Programmierwettbewerb deutlich schwieriger, weil AlphaCode zunächst einmal die in natürlicher Sprachen vorgestellten Codierungsprobleme verstehen musste, um danach eine Lösung zu generieren. Oder anders gesagt: Während die KI bei Schach oder Go die Problemstellung in allen Nuancen kennt, musste AlphaCode Probleme lösen, die es vorher nicht kannte. Das AlphaCode-Team bezeichnet die Leistung in den Wettbewerben deshalb als "großen Schritt nach vorn".

Mehr zum Thema lesen Sie im DeepMind-Blogbeitrag "Competitive programming with AlphaCode".