Studie behauptet 05.03.2015, 00:00 Uhr

Refaktorieren führt nicht zu besserem Code

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie von Forschern in Sri Lanka ist das Überarbeiten und Umstrukturieren von Programmcode komplett unnütz.
Die Ziele für das Überarbeiten von existierendem Code sind klar definiert: Der Code soll lesbarer und effizienter werden und alles in allem leichter zu pflegen sein. Es wird allgemein angenommen, dass die heute für das Refaktorieren investierte Zeit geringer wiegt als die zukünftigen Kosten, wenn der Code unter Termindruck geändert werden muss. All diesen Annahmen widerspricht die Studie welche die Forscher aus Sri Lanka hier veröffentlicht haben.
Der überarbeitete Code ist danach nicht leichter zu verstehen, nicht leichter zu ändern, er läuft nicht schneller, spart keine Ressourcen und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass der Code nach dem Refaktorieren einfacher zu Pflegen wäre. Dies sind die Kernaussagen der Studie. Diese wurde allerdings anhand einer recht überschaubaren Anwendung mit lediglich 4.500 Zeilen C#-Code durchgeführt. Dabei kamen zehn gängige Refactoring-Techniken zum Einsatz. Beurteilt wurde der Code dann von Studenten der Universität von Kelaniya -- die Hälfte begutachtete den alten, die andere Hälfte den neuen Code. Die gemessenen Unterschiede waren marginal.
Freilich ist das Ergebnis nicht zu verallgemeinern. Bei einer Stichprobe von 1 gilt das Ergebnis auch nur für genau diese Stichprobe. Deren Code war eben schon vorher ganz brauchbar. Man müsste mal 333 zufällig ausgewählte Programme unterschiedlicher Länge derselben Analyse unterziehen. Dann wären die Ergebnisse vermutlich aussagekräftiger. [bl]



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