19.04.2004, 00:00 Uhr
Unternehmen sind ältere Ingenieure völlig Schnuppe
Eine ZEW-Studie stellt einen unverminderten Jugendwahn bei Ingenieursberufen fest.
Mehr als 80 Prozent der Betriebe erwarten in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen erheblichen Ingenieurmangel in Deutschland. Dies ergab eine Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim in Zusammenarbeit mit den VDI-Nachrichten bei 330 Betrieben aller Branchen.
Als Reaktion hierauf beabsichtigen die Betriebe nicht etwa, das Potenzial älterer arbeitsloser Ingenieure zu nutzen. Vielmehr wollen sie verstärkt um junge Hochschulabsolventen werben. Dabei spielt für etwa drei Viertel von ihnen die Rekrutierung junger Ingenieure eine große Rolle. Der Jugendkult in der betrieblichen Personalpolitik setzt sich somit fort. Nur 36 Prozent der Befragten planen, gezielt den Umfang der Frühverrentung zu vermindern, und 23 Prozent wollen spezifische Programme für ältere Arbeitnehmer einsetzen. Das Gros der Betriebe tut also nur wenig, um ihre älteren Ingenieure länger im Berufsleben zu halten. Gleichzeitig appellieren 92 Prozent der Betriebe an die Politik, stärker für das Ingenieurstudium zu werben, und 80 Prozent fordern, praxisnahe Studiengänge einzuführen.
Obwohl 42 Prozent der Betriebe feststellen, dass sie bereits jetzt ihre vakanten Stellen für Ingenieure nicht besetzen können, werden Arbeitslose, ausländische oder weibliche Ingenieure kaum als Kandidaten für die Besetzung vakanter Stellen in Betracht gezogen. Spezifische Programme zur Einbindung dieser offensichtlich als Randgruppen betrachteten Arbeitnehmer sehen jeweils weniger als 15 Prozent der Betriebe als wichtig an. Damit bleibt ein Potenzial an Ingenieuren ungenutzt, aus dem freie Stellen besetzt werden könnten.
Info:
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/VDIstudie.pdf
Als Reaktion hierauf beabsichtigen die Betriebe nicht etwa, das Potenzial älterer arbeitsloser Ingenieure zu nutzen. Vielmehr wollen sie verstärkt um junge Hochschulabsolventen werben. Dabei spielt für etwa drei Viertel von ihnen die Rekrutierung junger Ingenieure eine große Rolle. Der Jugendkult in der betrieblichen Personalpolitik setzt sich somit fort. Nur 36 Prozent der Befragten planen, gezielt den Umfang der Frühverrentung zu vermindern, und 23 Prozent wollen spezifische Programme für ältere Arbeitnehmer einsetzen. Das Gros der Betriebe tut also nur wenig, um ihre älteren Ingenieure länger im Berufsleben zu halten. Gleichzeitig appellieren 92 Prozent der Betriebe an die Politik, stärker für das Ingenieurstudium zu werben, und 80 Prozent fordern, praxisnahe Studiengänge einzuführen.
Obwohl 42 Prozent der Betriebe feststellen, dass sie bereits jetzt ihre vakanten Stellen für Ingenieure nicht besetzen können, werden Arbeitslose, ausländische oder weibliche Ingenieure kaum als Kandidaten für die Besetzung vakanter Stellen in Betracht gezogen. Spezifische Programme zur Einbindung dieser offensichtlich als Randgruppen betrachteten Arbeitnehmer sehen jeweils weniger als 15 Prozent der Betriebe als wichtig an. Damit bleibt ein Potenzial an Ingenieuren ungenutzt, aus dem freie Stellen besetzt werden könnten.
Info:
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/gutachten/VDIstudie.pdf