World Quality Report 2014 09.10.2014, 00:00 Uhr

Innovationen wichtiger als Altsysteme

Zum ersten Mal geben Unternehmen mehr für das Testen neuer IT-Landschaften aus (52 Prozent) als für die Sicherung und Modernisierung von Altsystemen, das ist eines der Ergebnisse des sechsten World Quality Reports von Capgemini und Sogeti.
Ein weiteres Ergebnis der branchenübergreifenden Studie: Mit der wachsenden Bedeutung der Qualität der Anwendungen und einer komplexeren IT aufgrund neuer Anforderungen wie Social, Mobile, Analytics, Cloud und dem Internet of Things, werden Software-Testing und Qualitätssicherung zur zentralen Unternehmensfunktion.
„Externe Einflüsse, wie der aggressive globale Wettbewerb, neues Nutzerverhalten, immer größeres Datenvolumen und neue Technologien machen Qualitätssicherung zu einem strategischen Vorteil… oder Nachteil“, so Vincent Groener, Leiter der globalen Service Line Testing bei Sogeti. „Die Toleranz der Kunden gegenüber schlechten Services sinkt rapide. In einer Welt, in der die „Customer Experience“ an Einfluss gewinnt, steigt der Druck auf den CIO, eine sichere und stabile Anwendung zu garantieren. Das wertet sowohl die Qualitätssicherung über den kompletten Application Lifecycle hinweg auf, als auch das Testen an sich.“
Der durchschnittliche Anteil am IT-Budget ist nach einem kontinuierlichen Anstieg über die vergangenen Jahre 2014 auf ein Rekordhoch von 26 Prozent gestiegen (2012 noch 18 Prozent, 2013 bereits 23 Prozent). Bis 2017 soll es knapp ein Drittel werden (29 Prozent). „Unternehmen spüren immer deutlicher, welch schlechten Einfluss Programmfehler und mangelnde Benutzerführung auf Unternehmensreputation und Markenwert haben, angefeuert durch direktes Feedback der Endnutzer online und via Social Media“, so Groener.
Mit 24 Prozent liegt der Testing-Anteil am IT-Budget in Deutschland zwei Prozentpunkte unter dem weltweiten Durchschnitt. Mehr als die Hälfte der in Deutschland Befragten (61 Prozent) sehen Kostenoptimierung allgemein als erstes Ziel für Ihre IT, gefolgt von der Einhaltung gesetzlicher Regelungen (59 Prozent) sowie Business Intelligence und Analyse (56 Prozent). Dazu passt, dass deutsche Unternehmen zunehmend auf Nearshore-Angebote setzen (von 18 auf 25 Prozent gestiegen). Auch beim Testen in der Cloud haben die Deutschen aufgeholt und liegen mit 27 Prozent nur noch einen Punkt unter dem globalen Durchschnitt (2013 noch 16 Prozent). Die Anzahl der Befragten, die mobile Apps und Geräte testen, ist innerhalb eines Jahres gar um 44 Punkte auf 84 Prozent gestiegen.
Der Großteil des Budgets (52 Prozent; 2012 noch 41 Prozent) ist für das Testen neuer Anwendungen eingeplant. Das spiegelt sich auch in der Unterteilung des Budgets auf Entwicklungen im Bereich Big Data (40 Prozent) und neue Cloud-Initiativen (27 Prozent) – dafür sind sowohl spezielle Methoden als auch besondere Fähigkeiten gefragt, wie die steigenden Personalausgaben (von 23 Prozent auf 35 Prozent in diesem Jahr) bestätigen.
In einer Welt, die immer online ist, werden sowohl Security- und Performancetests (59 und 57 Prozent), als auch die Verknüpfung des Testing mit Cloud-Lösungen besonders wichtig. Bei mobilen Anwendungen steht vor allem die Sicherheit im Fokus (54 Prozent). Nichtsdestotrotz gestehen vier von zehn Befragten jedoch, dass sie für einen qualitativen Test der „mobile Solutions“ nicht genügend Zeit haben.
Agile bleibt eine Herausforderung
Mit dem steigenden Druck zur schnelleren Marktreife werden agile Methoden bei CIOs immer beliebter; neun von zehn Unternehmen nutzen sie inzwischen (um 10 Prozentpunkte auf 93 Prozent gestiegen). Dennoch stehen viele Firmen in diesem Zusammenhang vor großen Herausforderungen: Einigen fehlt der richtige Agile Testing-Ansatz (61 Prozent), andere tun sich schwer mit der Testautomatisierung (55 Prozent), auch die Identifikation der richtigen Werkzeuge bleibt eine Herausforderung (42 Prozent).
Den vollständigen World Quality Report 2014 erhalten Sie unter www.de.capgemini.com/thought-leadership/world-quality-report-2014-15[bl]



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