10.03.2015, 00:00 Uhr
Sieben zeitlose Lektionen graubärtiger Entwickler
Jung, schnell, flexibel, beste Kenntnisse der neuesten Technologien -- so liebt die Branche ihre Entwickler. Aber ein paar zeitlose Weisheiten helfen beim Umschiffen von Klippen.
Die IT-Branche setzt auf möglichst junge Entwickler. Die jungen haben die neuesten Technologien, Frameworks und Stacks im Kopf, sie sind schnell und flexibel. Aber, ihnen fehlt es an elementaren Erfahrungen. Die sieben wichtigsten Weisheiten graubärtiger Entwickler hat der Online-Dienst InfoWorld in diesem englischsprachigen Beitrag präsentiert und ausführlich erläutert. Hier sollen sie nur kurz aufgezählt werden:
- Arbeitsspeicher ist wichtig. Die Jungen haben nie Code für eine Maschine mit nur 64 KByte RAM verfasst. Aber auch in der Cloud-Instanz mit 244 GByte RAM droht Ungemach.
- Computer-Netzwerke sind langsam. Verkauft wird die Cloud als eine Art Computer-Himmel, in dem Engel die Daten mit einem Blinzeln bewegen. Richtig ist, dass man sich um nichts weiter kümmern muss. Auf die Daten warten muss man schon.
- Compiler haben Bugs. Das ist schockierend und wehe, wenn der eigene Code davon betroffen ist.
- Für den Anwender zählt Tempo. Schon nach 100 Millisekunden Wartezeit schwindet die Aufmerksamkeit. Das berücksichtigte IBM schon bei seinen Mainframes in den 70ern.
- Das Web ist langsamer als das Büro-Netzwerk. Der junge Wilde kann das im Flow erfolgreichen Codings schon mal übersehen.
- Die Komplexität von Algorithmen ist wichtig. Die Analyse der Komplexität mag abstrus und theoretisch erscheinen, macht aber einen großen Unterschied, wenn Projekte skalieren.
- Bibliotheken können nerven. Sie häufig wie ein Schweizer Messer für viele Aufgaben geeignet, fast nie aber maßgeschneidert für ein ganz spezielles Problem. Der Code mit dem die Bibliothek angesprochen wird mag kurz sein, aber die Library kann den Code in einen langsamen Sumpf ziehen und man selbst weiß rein gar nichts darüber. [bl]