Big Data Europe 29.04.2015, 00:00 Uhr

Fit für Datenanalysen

Das Institut für Angewandte Informatik beteiligt sich am von der Europäischen Union gefördertem Projekt Big Data Europe, mit dem der Austausch zur Nutzung von Datentechnologien und deren Einsatz in Unternehmen vorangetrieben werden soll.
Gemeinsam mit einem internationalen Konsortium und unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) entwickelt das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) eine Plattform, die den Zugang zu Big-Data-Anwendungen und deren Integration in bestehende Arbeitsabläufe erleichtert. Die Verarbeitung großer Datenmengen (Big Data) spielt für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt in fast allen Lebensbereichen eine zunehmend wichtige Rolle ? beispielsweise bei der Auswertung klinischer Daten in der Medizin, der dezentralen Versorgung durch regenerative Energien oder bei der Optimierung des Verkehrsflusses in Großstädten. Obwohl fundamentale Big-Data-Anwendungen als Open-Source-Software verfügbar sind, ist ihre Integration und Etablierung in den genannten gesellschaftlichen Bereichen oft schwierig. Zwölf europäische Partner, darunter auch die Experten des Leipziger Instituts entwickeln im Projekt "Big Data Europe" eine Plattform, die für die verschiedenen Einsatzzwecke die jeweils passenden Anwendungen zusammenführt und deren Integration in bestehende Arbeitsabläufe erleichtert.
"Im Rahmen der 2014 gewonnenen Ausschreibung EU Horizon 2020 ICT wurde das InfAI als kompetenter Partner für die Entwicklung der Big Data-Integrationsplattform engagiert", so Jens Lehmann, Technical Manager des Projektes am InfAI. Das Institut übernimmt im Projekt die Leitung der Plattform-Entwicklung und wird dabei unter anderem von der Firma Ten Force (Belgien), dem Fraunhofer IAIS Bonn und dem Forschungszentrum NCRS Demokritos in Griechenland unterstützt. Die AKSW-Gruppe, die mit 40 Wissenschaftlern auf dem Gebiet der semantischen Technologien zu den weltweit führenden Forschungsgruppen zählt, konnte bereits im Vorfeld mit Big-Data-Projekten wie GeoKnow und BIG, sowie weiteren EU-Projekte das angeforderte Know-how und benötigte Kompetenzen unter Beweis stellen und damit wertvolle Vorarbeiten liefern. Semantische Technologien kommen unter anderem zum Einsatz, um verteilte, heterogene Datenquellen zu integrieren und sind somit auch Komponenten, mit deren Hilfe Big-Data-Probleme gelöst werden.
Auf der Plattform werden Big-Data-Anwendungen zum Download bereitgestellt, die zum Großteil auf Open Source basieren. Dabei wird der Fokus auf der verbesserten Integration und dem Deployment (Installation und Konfiguration) existierender Technologien liegen. Dabei werden Technologien wie Hadoop, Spark, Flink sowie der am InfAI mit entwickelte Linked Data Stack eine Rolle spielen. Das Gesamtvolumen des für drei Jahre angesetzten Projektes beträgt rund 5 Millionen Euro. [bl]



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