Low Code
12.11.2020, 09:01 Uhr
Wie lässt sich das Problem der Schatten-IT beheben?
Mit Low-Code zum anwendergetriebenen Citizen Development
Ein Großteil der Mitarbeiter in Unternehmen nutzt technische Hilfsmittel, von denen die IT-Abteilung nichts weiß. Das belegt eine Studie von McAfee aus dem Jahr 2019. Die Fachbereiche wollen oder können in vielen Fällen nicht auf durch die IT bereitgestellte Software warten. Deshalb greifen sie auf nicht autorisierte Anwendungen und Tools zurück oder entwickeln gar eigene Lösungen – beispielsweise mit Microsoft Excel oder Access.
Allerdings genügt diese Schatten-IT meist nicht den Unternehmensanforderungen hinsichtlich Sicherheit, Kontrolle, Dokumentation und Zuverlässigkeit.
Die Entwicklung von qualitativ hochwertiger Software ist zeit- und ressourcenaufwändig – besonders durch sich häufig ändernde Leistungsanforderungen. Seit Jahren wird deshalb versucht, den Prozess mit neuen Technologien und Methoden zu beschleunigen – etwa durch den Einsatz von Open-Source-Lösungen, die Anpassung von Standard-Software oder die Verwendung neuer Frameworks mit modernen Entwicklungsstandards.
Citizen Development mit Low-Code
Den letztgenannten Ansatz verfolgen Low-Code-Plattformen wie Simplifier. Durch benutzerfreundliche Vorlagen und einfach zu bedienende Tools können die Fachbereiche selbst als so genannte Citizen Developer agieren und Software-basierte Geschäftsapplikationen entwickeln – ganz ohne Programmierkenntnisse. Die Erstellung einer App über Simplifier folgt dabei einem klaren Ablauf: Im ersten Schritt wird ein Backend-Service angebunden und das User Interface (UI) erstellt. Anschließend erfolgt die Implementierung der Applikationslogik sowie ein Test und zum Schluss der Rollout.
Zentraler Datenbankservice durch die IT-Abteilung
In Simplifier lassen sich verschiedene Backend-Systeme und Datenquellen über bereits vorkonfigurierte Konnektoren anbinden. Darüber hinaus können Konnektoren mit Hilfe eines Konnektor-Assistenten über SOAP, REST, SQL, OPC/UA, SAP RFC, MQTT, Push, oData V2 und E-Mail selbst angelegt werden. Der Assistent unterstützt außerdem dabei, zu bestimmen, welche Datenfelder später beim Prozessbau für die Businesslogik verwendet werden sollen. Die Konnektor-Calls lassen sich vorab umfassend testen und in einer Aufrufhistorie beliebig reproduzieren und modifizieren.
Per Drag-and-Drop zum User Interface
Sind die Konnektoren bestimmt, kann mit dem Design des UI begonnen werden. Widget Groups erlauben es dabei, vollständige Benutzeroberflächen wie Login-Masken oder Dashboard-Ansichten als vorgefertigte Layouts per Drag-and-Drop einzufügen. So lassen sich Designs für Endgeräte-unabhängige Apps schnell und unkompliziert erstellen.
Visuelle Prozesskonfiguration
Auch die komplette Prozess- und Applikationslogik kann visuell konfiguriert werden. Für die Prozesskonfiguration verwendet Simplifier das Prinzip der User-Stories. Diese bilden die Prozess-Bausteine der Applikation und lassen sich mehrfach nutzen. Ist die Anwendung fertig, kann man sie automatisiert testen. Für den Produktiveinsatz liegt sie als Docker-Container vor, der sich beliebig auf dem Server oder über einen Anbieter in der Cloud betreiben lässt. Das Ergebnis ist eine HTML5 Anwendung – server- und clientseitig ein Javascript, das im Browser, über die Simplifier-App (iOS/Android), auf einer Datenbrille oder auf einem Handsfree-Gadget ausgeführt werden kann.
Von der Schatten-IT zum Citizen Development
Die rasche Umsetzung von Anforderungen, das schnelle Deployment sowie die Einhaltung von Qualitätsstandards sprechen für den Einsatz einer Low-Code-Plattform. Durch die standardisierte Entwicklungsumgebung werden bisher unkontrollierte Schattenlösungen zu einem integrierten Teil eines anwenderorientierten Citizen Developments, das in Zusammenarbeit mit und unter Aufsicht der IT-Abteilung erfolgt. Softwareentwickler können so vom Potenzial und der Mitarbeit der Citizen Developer profitieren – beim bestehenden Ressourcenmangel ein nicht zu unterschätzendes Argument.
Christopher Bouveret, CIO und CO-Founder bei Simplifier