14.12.2012, 00:00 Uhr
ERNEST findet Fehler im Softwareentwurf
Fraunhofer hat die erste Version seines ESK-Frameworks ERNEST zum kostenlosen Download zur Verfügung gestellt. Es stöbert Fehler in modellbasierter Software auf.
ERNEST (zum Download ) richtet sich vor allem an Softwareentwickler, die mit vernetzten eingebetteten Systemen arbeiten und modellbasierte Software, beispielsweise für Fahrzeuge entwerfen. Es simuliert die entworfene Software und überprüft ihr Zeitverhalten. So hilft ERNEST den Entwicklern, bereits in einem frühen Stadium der Modellierung Softwarefehler bei der nicht-funktionalen Anforderung Zeitverhalten zu entdecken – und Zeit und Entwicklungskosten zu sparen.
Kernstück von ERNEST -- das Kürzel steht für Framework for the EaRly verification and validation of Networked Embedded SysTems -- ist die simulationsbasierte Analyse. In einem ersten Schritt wird aus dem Softwaremodell eine Simulation erzeugt und das Kommunikationsverhalten nachgebildet. Das ERNEST-Framework erzeugt dabei sogennante Timing-Traces, die über das Zeitverhalten informieren und festhalten, an welchem Port zu welchem Zeitpunkt eine Nachricht angelangt ist. „Wir haben zunächst die Analyse des Zeitverhaltens als eine derzeit wichtigste nicht-funktionale Eigenschaft berücksichtigt, die gerade bei Automobil-Software unbedingt eingehalten werden muss“, erläutert Gereon Weiß, Gruppenleiter Automotive Software bei der Fraunhofer ESK, die Wahl der ESK-Forscher. Weitere Analysemöglichkeiten sind geplant und können leicht in das offene Framework integriert werden.
In einem zweiten Schritt haben die Wissenschaftler der Fraunhofer ESK eine Möglichkeit gefunden, wie man diese Simulationsdaten an die offene Entwicklungsumgebung Eclipse anbindet und analysiert. Dabei greifen sie auf ein sogenanntes Change-Modell zurück, welches die Simulationsdaten in das Eclipse-Modell überführt. Der Entwickler kann nun überprüfen, ob die gesetzten Anforderungen eingehalten wurden und sein Software-Modell entsprechend verbessern.