01.08.2011, 00:00 Uhr

Jeder Dritte nutzt das Internet per Handy

Laut einer von Accenture beauftragten und von Forsa durchgeführten Studie nutzen bereits 14 Millionen Deutsche das Internet mit ihrem Mobiltelefon.
Rund 14 Millionen Internetnutzer in Deutschland gehen mit ihrem Mobiltelefon ins Netz. Das sind fast fünfmal so viele wie 2008 (3 Millionen). Immer mehr User greifen zum Beispiel mobil auf soziale Netzwerke zu (50 Prozent) und kaufen online ein (31 Prozent). Das hat der Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister Accenture ermittelt. Untersucht wurde das Verhalten von 3.000 Internetnutzern in Deutschland.
Mehr als die Hälfte der Mobile-Web-Nutzer surfen über Breitbandverbindungen wie UMTS, HSDPA, HSUPA und LTE. 60 Prozent derjenigen, die privat ein Smartphone nutzen, besitzen ein Modell der jüngsten Generation. Mit modernen Tablets der iPad-Klasse gehen User besonders intensiv online: 84 Prozent surfen täglich, gegenüber 58 Prozent der Smartphone-Nutzer.
Den Weg durch die digitale mobile Welt bestimmen ortbezogene Dienste und Social Media. Der Anteil der Nutzer, die mobil in sozialen Netzwerken surfen, hat sich seit 2010 von 23 Prozent auf 50 Prozent mehr als verdoppelt. 45 Prozent verwenden ortsbezogene Dienste.
Besonders die Generation der nach 1990 Geborenen (Millennials) prägt die Entwicklung des Mobile Computings. Ständige Verfügbarkeit des Webs ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Mit ihrem Smartphone - und bald wohl auch mit dem Tablet - navigieren sie durch den Alltag. Jeder dritte 14- bis 19-Jährige, der ortsbezogene Dienste wie Foursquare nutzt, hält diese Angebote für unverzichtbar (34 Prozent).
"Die Telekommunikationsunternehmen haben die Netzkompetenz und besitzen eine unvorstellbare Menge an Daten über ihre Kunden", sagt Ann-Kathrin Sauthoff-Bloch, Partnerin bei Accenture und Co-Autorin der Studie. "Das sind beste Voraussetzungen, um neue Services zu entwickeln, die von Kunden genutzt werden. Doch der Prozess, diese Daten sinnvoller zu analysieren, läuft noch schleppend."
Auch für andere Branchen geben die Autoren eine "Sturmwarnung" aus. Der Sog, den Mobile Computing erzeuge, gehe weit über die Telekommunikationsindustrie hinaus, so Nikolaus Mohr: "Was wir in den nächsten Jahren sehen werden, ist vergleichbar mit der Einführung des Computers oder dem Siegeszug des Internets. Mobile Computing verändert die Art des Arbeitens und des Konsumierens. Damit bietet es Unternehmen eine Menge Chancen, effizienter zu arbeiten und sich neue Umsatzfelder zu erschließen, mit Produkten und Dienstleistungen, die auf mobile Online-Nutzung zugeschnitten sind. Es setzt ihnen aber gleichzeitig die Pistole auf die Brust, sich intensiv mit den Entwicklungen im Mobile Computing auseinanderzusetzen." [bl]



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