Payworld-IT
13.04.2021, 10:39 Uhr
Softwarebaukasten für das Kartenmanagement
Ein neuer Softwarebaukasten für das Bezahlkarten-Management soll bestehende Systeme modular mit neuen Funktionen ergänzen. Damit soll die schrittweise Ablösung bisheriger monolithischer Softwarestrukturen während des laufenden Betriebs möglich werden.
Viele der heute verwendeten Kartenmanagement-IT-Systeme wurden in den 1970er und 1980er Jahren in den USA entwickelt. Sie sind darauf ausgelegt, alle mit dem Produkt "Kreditkarte" in Verbindung stehenden Funktionalitäten abzudecken und weisen einen monolithischen Aufbau auf, der den softwaretechnischen Gepflogenheiten der damaligen Zeit entspricht. Das Alter der Software, ihre Komplexität und ihre geschlossene Struktur werden jedoch zunehmend zum Problem, da nach 30 bis 40 Jahren kaum mehr das Personal vorhanden ist, um solche Systeme zu erweitern oder zu warten. Die PAYWORLD-IT GmbH hat nun das nach eigener Aussage erste modulare Kartenmanagementsystem PSX2 für das Issueing-Processing entwickelt, das es erlauben soll, vorhandene Systeme gezielt und flexibel um neue Funktionalitäten zu ergänzen. Das PSX2 besteht aus sogenannten Hexagonen; Paketen von Softwareroutinen, die eine in sich geschlossene Funktionalität abbilden. Sie lassen sich über ein API mit vorhandenen Systemen verknüpfen. Zudem unterstützt der sukzessive Austausch von Teilen des bestehenden Kartenmanagements durch softwaretechnisch aktuelle und überschaubare Hexagone die schrittweise Modernisierung des Systems.
Jedes Hexagon repräsentiert eine Anzahl von Programmen, die innerhalb des Hexagons eine eigene, interne Kommunikation betreiben, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen", erläutert Horst-Dieter Koch, Geschäftsführer der PAYWORLD-IT GmbH. "Diese Funktion wird vollständig und nur an dieser Stelle erbracht." Zudem verfügt jedes Hexagon über eine klare Eingangs- und Ausgangsschnittstelle, die seine Versorgung mit Informationen sichert sowie die Übernahme seiner Ergebnisse durch andere Hexagone oder externe Systeme erlaubt. "Diese Schnittstellen gewährleisten die Kompatibilität mit den vorhandenen Kartenmanagementsystemen, die auf diese Weise um die Funktionalität des Hexagons erweitert werden können", so Koch. Da die Hexagone jeweils eine in sich geschlossene Funktionalität abbilden, die andere Funktionalitäten nicht tangiert, können sie autonom gepflegt und weiterentwickelt werden. Dazu trägt auch bei, dass die Datenbasis für jedes Hexagon – also für jede Funktionalität – separat ist. Dies ist ein Vorteil gegenüber den bisherigen Kartenmanagementsystemen, die nur über eine einzige Datenbasis verfügen und daher ein komplexes Datenbanksystem benötigen.
Aufgrund dieser besonderen Software-Architektur des PSX2 bietet es sich an, ein vorhandenes Kartenmanagement mit einzelnen Hexagonen zu erweitern. "Benötigt ein System beispielsweise drei zusätzliche Bausteine, können genau diese Komponenten aus dem PSX2 ausgewählt und über die API angebunden werden", erklärt Koch. Beispiele für Hexagone, die hier besonders relevant sein könnten, sind etwa "TX2 – Transaction" (Austausch von Clearingdaten mit den internationalen Netzwerken der Kartenzahlungssysteme), "SE2 – Settlement" (Abrechnung und Nachweis des Settlements mit den Kartenzahlungssystemen) oder "AX2 – Authorization" (Datenaustausch mit einem Autorisierungssystem). Neben der Ergänzung ist auch ein schrittweises Ablösen von Teilen eines bestehenden Kartenmanagementsystems durch Hexagone aus dem PSX2 im laufenden Prozess möglich. Das erlaubt eine stückweise Modernisierung der eigenen Verarbeitung, da sukzessive ein System entsteht, das sich leichter pflegen und warten lässt.
Von Vorteil ist in diesem Zusammenhang auch die Betriebssystem-Infrastruktur, auf der das PSX2 aufbaut und die eine von der Zielplattform unabhängige, skalierbare Implementierung erlaubt. Die Software funktioniert unter Betriebssystemen der z- und pSeries von IBM, Linux und UNIX. Dies ermöglicht auch verschiedene Software-Architekturen innerhalb eines Kartenmanagementsystems, da die einzelnen Hexagone auch auf unterschiedlichen Plattformen laufen und dennoch optimal zusammenarbeiten. Die Steuerung des PSX-Systems erfolgt dabei über die einfach zu bedienende grafische Browseroberfläche Payment Card Portal (PCP). Die Eigenschaften beziehungsweise die grundsätzliche Flexibilität des PSX2 eröffnen darüber hinaus noch weitere Optionen, darunter beispielsweise den Aufbau eines Inhouse-Kartenmanagements für Banken, die bislang noch über kein integriertes System verfügen.
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