Interview
29.03.2019, 08:46 Uhr
Progressive Web Apps sind ein Hype, mit dem man viel anfangen kann.
Buchautor und Trainer Peter Kröner erklärt im Interview mit dotnetpro, wo die Besonderheiten der Progressive Web Apps liegen.
(Quelle: Peter Kröner)
Peter Kröner forscht über die Webstandards von morgen. Was er über HTML5, CSS3 und neue JavaScript-Standards herausfindet, schreibt er in Bücher und Blogposts oder vermittelt es in Seminaren, Workshops und Vorträgen im ganzen Land. Zuvor war er als selbstständiger Webdesigner und Frontend-Entwickler tätig. Auf der Developer Week 2019, die vom 24. – 27. Juni 2019 im NCC Ost der Messe Nürnberg stattfindet, hält er eine Session zu TypeScript und einen ganztägigen Workshop zu Progressive Web Apps.
Peter, du hältst auf der Developer Week 2019 einen Workshop zu Progressive Web Apps (PWA). Sind PWAs nicht nur der nächste große Hype?
Progressive Web Apps sind sicher ein Hype, aber das heißt nicht, dass damit nichts anzufangen wäre. Wie bei HTML5 und Blockchain ist mit den meisten Hype-Themen durchaus auch konkrete und brauchbare Technologie verbunden - manchmal mehr, manchmal weniger. Beim Workshop kommt es mir deshalb auch sehr darauf an, wirklich die ganz grundsätzlichen APIs von PWA wie zum Beispiel Service Worker zu beleuchten und ganz klarzumachen, was an ihnen besonders ist.
Was ist das Besondere daran?
Progressive Web Apps sind normale Webapps, die durch ein paar neue APIs in die Lage versetzt werden, in vielen Aspekten wie native Apps, sei es auf dem Smartphone oder dem Desktop-PC, zu funktionieren. Dazu gehören Offline-Support, Push Messages und eigene Starter-Icons auf dem Homescreen. Das Besondere an Ihnen ist, dass die wenigen neuen APIs extrem weitreichende Konsequenzen für das Design einer offlinefähigen Webapp haben. Ich sage immer, dass die Kunst bei der PWA-Entwicklung darin liegt, das richtige zu wollen - die Umsetzung ist "nur" JavaScript-Handwerk, aber das App-Design ist der Schlüssel.
Mit welchem Wissen gehen die Teilnehmer deines Workshops am Ende des Tages nach Hause?
Zum einen werden wir natürlich alle wichtigen APIs im Detail beleuchten. Wir werden uns Service Worker und Push API erschließen und auch die Limitierungen von PWA besprechen. Außerdem werden wir natürlich die bereits angesprochenen Architekturfragen durchkauen und im Praxisteil Hands-on-Erfahrungen sammeln. Die Teilnehmer werden also das Wissen um die APIs, den Respekt vor den Architekturfragen und erste praktische Erfahrung im Umgang mit beidem aus dem Workshop mitnehmen.
Dein anderer Talk geht TypeScript-Voodoo. Was ist denn darunter zu verstehen? Stechen die Teilnehmer Nadeln in den PHP-Elefanten?
Man kann TypeScript wie eine Mainstream-OOP-Programmiersprache verwenden, aber die Sprache kann sehr viel mehr. Das Typsystem ist in der Lage, die legendär-berüchtigte Dynamik von JavaScript abzubilden - man muss nur wissen, wie es geht. Viele Entwickler ahnen nicht, welche Macht sie durch TypeScript in den Händen halten und sortieren viele der OOP-Mainstream-Perspektive exotisch erscheinenden Features in die Kategorie "Schwarze Magie" ein. Ich werde in meinem Talk die Geheimnisse der schwarzen TypeScript-Magie lüften und den Teilnehmern neue Perspektiven auf TypeScript eröffnen... und zwar ohne, dass auch nur ein einziger Elefant zu Schaden kommt!