D-Wave Leap 08.10.2018, 09:34 Uhr

Quantencomputer in der Cloud

D-Wave stellt seinen 15 Millionen US-Dollar teuren Quantencomputer in der Cloud zur Verfügung. Jeder Entwickler bekommt monatlich eine Minute Rechenzeit kostenlos. Wer möchte, kann mehr Rechenzeit einkaufen.
Der jüngste 2048-QuBit-Prozessor muss nahe an den absoluten Nullpunkt heruntergekühlt werden, damit er funktioniert. Er ist aber nicht nur teuer im Betrieb. Schon beim Kauf würden 15 Millionen US-Dollar zu zahlen sein. Jetzt können Unternehmen das Quantencomputing mit dem "D-Wave 2000Q Quantum Computer" experimentieren, ohne dafür allzu tief in die Tasche zu greifen und Experten für die Kühlung einzustellen.
Nicht nur Großunternehmen sollen das Angebot namens Leap nutzen können, sondern praktisch jeder Entwickler bekommt eine Minute Nutzungszeit pro Monat kostenlos. Das klingt wenig, aber der Hauptvorteil des Quantencomputing liegt darin, Probleme in Millisekunden zu lösen, die auf herkömmlichen Systemen Tage oder Wochen Rechenzeit verschlingen. Quantencomputer zerlegen Informationen in QuBits und berechnen die Lösung in massiv parallel laufenden, auf Quanteneffekten basierenden Rechenoperationen.
Murray Thom, Director of Software and Cloud Services bei D-Wave: "Wir wollen, dass Hundertausende oder Millionen Entwickler Zugriff auf die Quantencomputertechnologie bekommen und verstehen lernen, wie man Anwendungen dafür entwickelt."
Der Focus von Leap zielt daher auch auf Entwickler, die sichn noch nicht mit Quantencomputing auskennen. Dafür bietet D-Wave einen Open-Source-SDK namens Ocean an, der genutzt werden kann, um Probleme vom 2000Q zu berechnen zu lassen. Das Ziel liegt darin, eine größere Entwickler-Community enstehen zu lassen, die als Netzwerk zusammenarbeitet und neue Lösungen findet.
Wer mehr Rechenzeit buchen möchte, als die von D-Wave kostenlos angebotene Rechenminute, der kann diese zubuchen für 2.000 US-Dollar bekommt man eine Stunde Rechenzeit.
Wahrscheinlich wird sich bald eine ultralange Wartschlange vor dem superschnellen Rechner bilden, so dass die in Millisekunden berechneten Ergebnisse wieder erst in Tagen oder Wochen zur Verfügung stehen. Aber was zählt ist der Erkenntnisgewinn!


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