IBM & ZF
17.09.2019, 07:46 Uhr
Hybrid Data Bridge für 70 Terabyte am Tag
IBM und der weltweite Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen AG werden ihre Kräfte bei der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS) bündeln.
ZF beauftragt IBM Services, um eine „Hybrid Data Bridge“ einzusetzen, die die Grundlage für ein Datenmanagementsystem für die von ADAS erzeugten großen Datenmengen bildet.
„Derzeit erzeugen Messfahrzeuge, die Daten zum Training eines autonomen Autos einfahren, rund 70 Terabyte an Daten pro Tag. Die Verarbeitung dieser riesigen Datenmengen erfordert hocheffiziente Prozesse, um den laufenden Fahrzeugbetrieb zu optimieren sowie neue Funktionen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Mit der Hybrid Data Bridge hat ZF eine ständige, unternehmensweite Prozesskontrolle und kann zu jeder Zeit eine hohe Qualität sicherstellen“, erklärt Dr. Helmut Müller, Industry Architect - Automotive bei IBM.
Der Pilot der Hybrid Data Bridge wurde implementiert und wird ab sofort in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von ADAS eingesetzt; weitere ZF-Unternehmensbereiche werden in Zukunft folgen. Schlussendlich können mehr als 25.000 ZF-Ingenieure weltweit über eine intuitive Oberfläche auf die Hybrid Data Bridge zugreifen, um sich zum Beispiel einzelne Videoausschnitte anzusehen, zu beschriften sowie Playlists für das Training der ADAS/AD-Funktionen im Fahrzeug zu erstellen und schnell an nachgelagerte Prozesse zu übergeben. Die Hybrid Data Bridge unterstützt die Arbeit von ZF an der Vision Zero, einem Projekt, das eine Zukunft ohne Verkehrsunfälle und ohne schädliche Emissionen vorsieht.
Als zentraler Bestandteil der Hybrid-Cloud-Strategie von ZF basiert die Hybrid Data Bridge auf einer vollständigen Virtualisierung und unterstützt verschiedene Provider in einer Public und Private Cloud. Die Cloud-Architektur basiert auf dem Hybrid-Cloud-Fundament RedHat OpenShift zur Erstellung und Skalierung von containerisierten Anwendungen, um zum Beispiel den Datenempfang und die Videotransformation zu beschleunigen.
„Die Verwaltung enormer Datenmengen in einer hybriden Multi-Cloud-Umgebung ist sehr wichtig. Der transparente Zugriff auf die Dateien in den Data Lakes mit der entsprechenden Latenzzeit ist unerlässlich, etwa bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen, wo wir Bilder und Informationen aus vielen verschiedenen Datenquellen wie Kameras, Radar, Lidar und Kommunikationssystemen verarbeiten müssen, um ein vollständiges Bild der Situation innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs zu liefern“, erklärt Harald Holder, Director of IT Infrastructure Platforms bei ZF. „Dank der intelligenten Verknüpfung mit der Datentransferlösung IBM Aspera können diese Datenmengen schnell und sicher übertragen sowie unternehmensweit synchronisiert werden.“
Auf der IAA 2019 in Frankfurt am Main präsentiert IBM in Halle 5 am Stand B25 noch bis zum 22. September seine Lösungen für die Mobilität von morgen.