29.09.2005, 00:00 Uhr

Softwarepatentgegner für "Europäer des Jahres" nominiert

Zwei Gegner von Software-Patenten nominiert.
Die Wochenzeitung European Voice hat für die von ihr jährlich vergebene Auszeichnung "Europäer des Jahres" 50 Kandidaten aufgestellt. Alle europäischen Bürger sind aufgerufen, noch bis zum 11. November 2005 über die Website www.ev50.com darüber abzustimmen, wer ihrer Meinung nach diese Auszeichnung verdient hat.
Neben dem Hauptsieger wird es jeweils einen Sieger in neun Unterkategorien geben, darunter etwa den Staatsmann, Journalist oder Wirtschaftsführer des Jahres. In den verschiedenen Kategorien finden sich so bekannte Namen wie etwa Tony Blair, Gerhard Schröder, Bono, Bob Geldof, J.K.Rowling und viele andere.
Interessanterweise wurden gleich in zwei Kategorien Persönlichkeiten nominiert, die beim zurückliegenden europaweiten Kampf gegen Softwarepatente eine bedeutende Rolle gespielt haben.
Für die Kategorie Europa-Parlamentarier des Jahres wurde unter anderem der französische Sozialist Michel Rocard nominiert. Rocard ist Berichterstatter des Rechtsausschusses des Europäischen Parlaments. In seinen Begründungen für die Entwürfe des Richtlinienentwurfs zur "Patentierung computerimplementierter Erfindungen" hat Rocard Klartext gesprochen. Er hat unter anderem deutlich gemacht, wie stark dieser Richtlinienentwurf von der Lobbyarbeit einzelner großer Firmen beeinflusst wurde. European Voice formuliert es allerdings diplomatischer: Die Nominierung erfolge, weil Rocard "aus der Diskussion um die Softwarepatentrichtlinie eine faszinierende Debatte um die Zukunft technologischer Innovationen gemacht habe".
Für die Kategorie Campaigner of the Year wurde Florian Müller ausgewählt. Müller betreibt die Website nosoftwarepatents.com. Als solcher war er Teil der europaweiten Kampagne, die sich gegen die Patentierung von Software gebildet hatte.

Info:
www.ev50.com.


Das könnte Sie auch interessieren