06.01.2011, 00:00 Uhr

.NET auf Android

Novell portiert Mono auf das mobile Betriebsssytem und hat eine erste Version von MonoDroid als Preview freigegeben.
Das Entwicklungs-Kit erlaubt es, Anwendungen für das mobile Betriebssystem Android mit C# zu programmieren. Dazu gehört eine Mono-Laufzeitumgebung, die MonoDroid-Bindings, ein SDK mit Tools zum Kompilieren, Debuggen und zum Bereitstellen von Anwendungen sowie ein Plug-in für Visual Studio 2010, das all dies mit der Microsoft-IDE erlaubt. Später sollen auch künftige Versionen der Entwicklungsumgebung MonoDevelop MonoDroid unterstützen. Voraussetzung ist außerdem ein installiertes Android-SDK (das wiederum das Java Development Kit erfordert).

MonoDroid bietet die Kern-APIs von .NET und ein Binding für Androids spezifische APIs, die sich im Namensraum "MonoDroid.*" befinden. MonoDroid-Anwendungen lassen sich im "Android Application Store" verkaufen, direkt auf ein eigenes Android-Gerät übertragen oder mit einem entsprechenden Simulator verwenden. Ein UI-Designer ist nicht enthalten; um Oberflächen zu erstellen, verweist Novell auf DroidDraw.

Die Kern-APIs folgen demselben Design wie die für MonoTouch, die Portierung von Mono für das iPhone. Dies umfasst ein Silverlight-basiertes API ohne Sandbox-Limitierungen und ohne den UI-Code von Silverlight, also kein XAML und keine WindowsBase.dll. Silverlight und Moonlight-Anwendungen stellt das System also nicht dar, es nutzt nur entsprechende Basisfunktionen. Eine plattformübergreifende Lösung, die MonoTouch und Windows Phone 7 einbeziehen würde, hat Novell nicht geplant; dazu seien die Systeme zu unterschiedlich. Welche .NET- und Mono-Assemblies zu MonoDroid gehören, welche zusätzlichen es bietet, welche überscheidungen es mit Java-APIs gibt, Fragen zur Verwendung von schon vorhandenem .NET-/Mono-Code, Kompatibilität zur Windows Communication Foundation und vieles mehr erklärt eine ausführliche FAQ. Weitere Details zu dem System erläutert Miguel de Icaza in seinem Weblog.

MonoDroid ist kein Open-Source-Projekt. Der Preis für das fertige System steht noch nicht offiziell fest, aber Novell lässt durchblicken, dass es 400 US-Dollar für einen Einzelentwickler und 1000 für Unternehmen kosten soll. [jp]



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