Crate.io
15.12.2022, 14:15 Uhr
Fünf Vorurteile gegen moderne Datenbanken
Entwickler und Administratoren sind oft mit traditionellen Datenbanken konfrontiert, die sprichwörtlich Staub ansetzen. Um State-of-the-Art-Alternativen ranken sich oft negative Mythen. Crate.io räumt auf.
Wenn das Thema Datenbankmodernisierung auf der Tagesordnung steht, schlagen die Herzen vieler Entwickler und Administratoren höher. Aktuelle Datenbanken haben große Vorteile, dennoch tun sich einige Unternehmen schwer, die altbewährten Systeme durch aktuelle zu ersetzen – aus vermeintlich guten Gründen. Crate.io widerlegt fünf Vorurteile gegen die Modernisierung.
1. Datenbankmodernisierung ist immer kompliziert. Daten von einem Datenbanksystem in ein anderes zu übertragen, ist Teil jeder Modernisierungsmaßnahme und tatsächlich komplex – wenn Administratoren manuell vorgehen. Auch das Risiko eines Datenverlusts ist dann eine berechtigte Sorge. Allerdings haben Entwickler moderner Datenbanken dieses Problem beim Design ihrer Lösung bedacht und sie mit Tools für eine lückenlose und sichere Datenmigration ausgestattet. Zudem enthalten moderne Datenbanken die gleichen Schnittstellen wie traditionelle, sodass Unternehmen sie sehr einfach in bestehende Architekturen implementieren können.
2. Moderne Datenbanken sind immer Cloud-basiert. Große Cloud-Provider wie Amazon, Azure oder Google bieten auch moderne Datenbanken an, die nativ und nur auf deren Plattformen laufen. Dadurch kommt es zu der verzerrten Wahrnehmung, dass eine Datenbankmodernisierung immer auf einer bestimmten Plattform stattfinden muss. Zwar sind moderne Datenbanken bestens für den Betrieb in der Cloud aufgestellt, doch der ist keinesfalls obligatorisch: Moderne Datenbanklösungen sind plattformagnostisch und funktionieren sowohl in der Cloud als auch on-premises oder in Edge-Umgebungen. Einige Datenbanken synchronisieren Daten in hybriden Einsatzszenarien sogar über alle Endpunkte hinweg.
3. Die Kosten steigen nach der Modernisierung. Setzen Unternehmen im Zuge ihrer Modernisierungsmaßnahmen auf die Cloud, etwa um Vorteile wie dynamische Skalierbarkeit zu nutzen, explodieren die Kosten bei Expansion schnell. Cloud-Provider berechnen nämlich die Kosten für ihre Dienste pro Nutzungs-Minute und bewegten Datenvolumina, wo es zu Kostensprüngen kommen kann. Es gibt allerdings mittlerweile genügend DB-Anbieter auch in der Cloud, die stattdessen die reinen Hardware-Ressourcen in Rechnung stellen. Man nutzt beliebig viel und vergrößert die Server nur nach Bedarf.
4. Der Betrieb moderner Datenbanksysteme ist zu komplex. Da relationale Datenbanken sich nicht gut horizontal skalieren lassen, gewinnen NoSQL-Datenbanken an Zulauf. Um manche moderne Datenbanken nutzen zu können, bedarf es meist deren spezifischer und neuer Abfragesprachen. Diese Tatsache verkompliziert die Umstellung auf diese Systeme, da in Unternehmen die Sprachkenntnisse für NoSQL-Datenbanken oft fehlen. Es gibt aber auch Datenbankanbieter, die alle technischen Features moderner Datenbanken bieten, obwohl sie für Abfragen auf das vertraute Standard-SQL setzen.
5. Modern bedeutet immer NoSQL. Vor etwa 15 Jahren waren NoSQL-Datenbanken die Antwort auf die großen Beschränkungen traditioneller SQL-Systeme. Sie eröffneten radikal neue Möglichkeiten im Hinblick auf die Skalierbarkeit und die Speicherung komplexer Datentypen. Entwickler moderner Datenbanken haben allerdings realisiert, dass sich 95 Prozent der Use Cases in Anwendungen mit SQL abbilden lassen. Daher haben sie Lösungen und Konzepte realisiert, mit der Unternehmen die Vorteile der NoSQL-Welt auch via SQL nutzen können. Somit müssen die Mitarbeitenden sich für den erfolgreichen Umstieg auf eine moderne Datenbanklösung nicht zwangsläufig mit NoSQL vertraut machen.