16.02.2009, 00:00 Uhr
OntoWiki hilft Daten im Web zu verknüpfen
Die Open-Source-Software soll "Wissenszellen" für ein umfassendes soziales semantisches Web erschaffen.
Einen Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe 425.000 Euro erhielt kürzlich die Forschungsgruppe Agile Knowledge Engineering und Semantic Web (AKSW) am Institut für Informatik der Universität Leipzig. Gemeinsam mit drei Leipziger Firmen entwickelt sie die Software OntoWiki. Den Begriff Onto für dieses Wiki-System haben die Leipziger Informatiker von Ontologie abgeleitet, also der Wissenschaft von der semantischen Struktur. "Unsere OntoWiki-Software vermag Informationen wesentlich komplexer zu verknüpfen als es Wikis wie zum Beispiel Wikipedia erlauben", erklärt Dr. Sören Auer, der Leiter der AKSW-Arbeitsgruppe.
Als Beispiel nannte er die gemeinsam mit Historikern der Universität Leipzig entwickelte Datenbank zur allen Professoren, die in den ersten fünf Jahrhunderten ihres Bestehens an der alma mater lispsiensis forschten und lehrten. Demnach haben die Forscher zuerst alle bekannten Informationen zusammengetragen: die privaten und beruflichen Lebensläufe, die wissenschaftlichen Arbeiten, die Kontakte innerhalb der jeweiligen Epoche. Hier unterscheidet sich das OntoWiki nicht von einem herkömmlichen Wiki-System. OntoWiki soll nun aber auch Querverbindungen schaffen können, die zuvor noch nie eingegeben worden sind und Antworten auf übergreifenden Fragen suchen, beispielsweise: Welche Professoren waren zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Einrichtung tätig? Welche der Professoren kamen aus welchen Gründen nach Leipzig. In welchem Jahrhundert war der Anteil der unverheirateten Professoren am höchsten?
Ein OntoWiki soll thematisch begrenzte Systeme schaffen. Da die Software Open Source ist, kann sie sich jeder aus dem Internet herunterladen und für seinen Zweck mit Daten füllen. Daraus ergibt sich dann die Plattform eines Spezialgebietes, das Intranet eines Unternehmens oder irgendeine andere Form eines sozialen Web. Doe Forscher glauben, dass das OntoWiki damit das Potential hat, sich zu einer Basissoftware für das Soziale Semantische Web oder Web 3.0 zu entwickeln. Die Anwendung wird im Durchschnitt bereits 700 mal pro Monat heruntergeladen, das ist laut Dr. Auer ungewöhnlich hoch für eine Software, die noch nicht für den Endkunden bestimmt ist. Um weitere Unternehmen für OntoWiki-Anwendungen zu begeistern, veranstalten die Forschungspartner am 29. April einen Leipziger "Semantic Web"-Tag, um die Technologien und Potentiale des sozialen semantischen Webs vorzustellen.
Noch hat OntoWiki einige Schwachstellen. Beispielsweise wird es umso langsamer, je größere Datenmengen miteinander verknüpft werden sollen. So ist das Leben der rund 900 erfassten Universitäts-Professoren mit Millionen Fakten verbunden, die zu verwalten derzeit die Grenzen der Kapazität erreicht. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt wird künftig die größere Flexibilät der Datenbanken sein. "Wenn dem Nutzer irgendwann einfällt, er will auch noch wissen, welche Professoren in welchem Alter Suizid begangen haben, dann muss er den Aspekt Todesart noch unkompliziert nachträglich einfügen können", betont Auer. Auch die Anpassung ihrer Software auf weitere Anwendungsfälle, wie beispielsweise E-learning haben die Informatiker der Uni nun ins Auge gefasst.
Als Beispiel nannte er die gemeinsam mit Historikern der Universität Leipzig entwickelte Datenbank zur allen Professoren, die in den ersten fünf Jahrhunderten ihres Bestehens an der alma mater lispsiensis forschten und lehrten. Demnach haben die Forscher zuerst alle bekannten Informationen zusammengetragen: die privaten und beruflichen Lebensläufe, die wissenschaftlichen Arbeiten, die Kontakte innerhalb der jeweiligen Epoche. Hier unterscheidet sich das OntoWiki nicht von einem herkömmlichen Wiki-System. OntoWiki soll nun aber auch Querverbindungen schaffen können, die zuvor noch nie eingegeben worden sind und Antworten auf übergreifenden Fragen suchen, beispielsweise: Welche Professoren waren zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten Einrichtung tätig? Welche der Professoren kamen aus welchen Gründen nach Leipzig. In welchem Jahrhundert war der Anteil der unverheirateten Professoren am höchsten?
Ein OntoWiki soll thematisch begrenzte Systeme schaffen. Da die Software Open Source ist, kann sie sich jeder aus dem Internet herunterladen und für seinen Zweck mit Daten füllen. Daraus ergibt sich dann die Plattform eines Spezialgebietes, das Intranet eines Unternehmens oder irgendeine andere Form eines sozialen Web. Doe Forscher glauben, dass das OntoWiki damit das Potential hat, sich zu einer Basissoftware für das Soziale Semantische Web oder Web 3.0 zu entwickeln. Die Anwendung wird im Durchschnitt bereits 700 mal pro Monat heruntergeladen, das ist laut Dr. Auer ungewöhnlich hoch für eine Software, die noch nicht für den Endkunden bestimmt ist. Um weitere Unternehmen für OntoWiki-Anwendungen zu begeistern, veranstalten die Forschungspartner am 29. April einen Leipziger "Semantic Web"-Tag, um die Technologien und Potentiale des sozialen semantischen Webs vorzustellen.
Noch hat OntoWiki einige Schwachstellen. Beispielsweise wird es umso langsamer, je größere Datenmengen miteinander verknüpft werden sollen. So ist das Leben der rund 900 erfassten Universitäts-Professoren mit Millionen Fakten verbunden, die zu verwalten derzeit die Grenzen der Kapazität erreicht. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt wird künftig die größere Flexibilät der Datenbanken sein. "Wenn dem Nutzer irgendwann einfällt, er will auch noch wissen, welche Professoren in welchem Alter Suizid begangen haben, dann muss er den Aspekt Todesart noch unkompliziert nachträglich einfügen können", betont Auer. Auch die Anpassung ihrer Software auf weitere Anwendungsfälle, wie beispielsweise E-learning haben die Informatiker der Uni nun ins Auge gefasst.
Info:
http://aksw.org
http://aksw.org