Cathrin Thormann 25.07.2019, 16:46 Uhr

Soziale, emotionale KI verbessert Entscheidungsfindung

Wird KI  mit  sozialer, emotionaler Intelligenz ausgestattet, führt das zu einer wesentlich verbesserten Entscheidungsfindung, genaueren Ergebnissen und zu einer produktiveren Interaktion zwischen Mensch und Maschine.
(Quelle: news.microsoft.com/stories/people/cortana.html)
Die Künstliche Intelligenz (KI), die heute in Unternehmen eingesetzt wird, kann nur bestimmte Prozessschritte automatisieren. Trotzdem steigt die Zahl der Aufgaben und Kontrollaktivitäten, die KI übertragen werden, kontinuierlich. Wenn KI mit sozialer, emotionaler Intelligenz ausgestattet wird, führt das Ergebnis dieser „Social Emotional Artificial Intelligence“ (SEAI) zu einer wesentlich verbesserten Entscheidungsfindung, genaueren Ergebnissen und zu einer produktiveren Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Dabei kommt es aber unter anderem ganz entscheidend auf eine dementsprechende Programmierung der Mensch-Maschine-Schnittstelle. Zu diesem Ergebnis kommt Cathrin Thormann in ihrer Masterarbeit „Social Emotional Artificial Intelligence: Implications for Human-Machine Interfaces of AI Applications in Companies“, die von der Weissenberg Group unterstützt und gefördert wurde.
Die meisten KI-Anwendungen von heute verfügen lediglich über analytische Fähigkeiten. In vielen Situationen reichen diese jedoch nicht aus, um eine gute Entscheidung zu treffen. Dazu müssen auch soziale und emotionale Komponenten berücksichtigt und in KI-Anwendungen integriert werden. So könnte eine menschenähnlichere, allgemeine Intelligenz geschaffen werden. Mit Hilfe der SEAI können sich Maschinen an individuelle Kommunikationspartner und ihren Kommunikationsstil im Laufe der Zeit anpassen, menschliches Verhalten besser verstehen und antizipieren, was letztendlich eine starke Mensch-Maschine Beziehung ermöglicht.
Die empirischen Ergebnisse der Arbeit unterstreichen die Relevanz von Mensch-Maschine-Schnittstellen im Bereich sozialer, emotionaler KI. Damit sich SEAI in der Praxis kollegial verhalten kann, müssen die Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMIs) entsprechend gestaltet werden. Empfohlen wird, die Schnittstellen an die kognitiven Strukturen des Menschen nach dem Human-Emulationsmodell anzupassen. Beim Human-Emulationsansatz werden Maschinen mit menschenähnlichen Fähigkeiten ausgestattet. Für den humanen Emulationsansatz spricht, dass Aufgaben und IT-Landschaft immer komplexer werden. Menschen büßen an Effizienz ein, wenn sie ihr Verhalten an sich ständig ändernde IT-Landschaften anpassen müssen.
Die meisten KI-Anwendungen, die heute in Unternehmen implementiert werden, verfügen nur über eine "spezifische Intelligenz" und können nicht in einem breiteren Kontext angewendet werden. Alle heutigen KI-Anwendungen sind teilautonom und darauf angewiesen, dass der Mensch einen Teil des Entscheidungsprozesses übernimmt.


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