KI-Forschung
13.10.2022, 10:27 Uhr
Lamarr-Institut für ML und KI eröffnet
Ende September ist das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz eröffnet worden. Es ist eines von fünf universitären KI-Kompetenzzentren bundesweit, die seit Sommer als Teil der KI-Strategie der Bundesregierung dauerhaft gefördert werden.
Das Lamarr-Institut geht aus dem bisherigen Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) hervor und wird geleitet von Professor Dr. Katharina Morik, Professor Dr. Stefan Wrobel, Professor Dr. Christian Bauckhage und Professor Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel. Ziel der Forschenden des Lamarr-Instituts ist es, neue Standards zu setzen bei der wertebasierten Erforschung und Entwicklung von extrem leistungsfähiger und gleichzeitig vertrauenswürdiger sowie ressourcenschonender KI. "Ein Schwerpunkt, der das Lamarr-Institut auszeichnet, ist das Ressourcen-gewahre Lernen. Wir arbeiten daran, gelernte Modelle für energiesparende Rechnerarchitekturen zu adaptieren und entwickeln Verfahren, deren Modelle extrem wenig Energie benötigen. Dies erfordert einerseits die Vertiefung der Teilgebiete des Maschinellen Lernens, andererseits die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Deshalb haben wir jetzt schon zahlreiche international renommierte Kolleg*innen an Bord und zusätzliche werden kommen", erläuterte Professor Dr. Katharina Morik, eine der vier Co-Direktor*innen des Lamarr-Instituts.
Die Ausbildung der nächsten Generation von KI-Experten soll im Lamarr-Institut eine zentrale Rolle einnehmen – von der Vermittlung erster KI-Kenntnisse in der Schule über die wissenschaftliche Ausbildung an den beiden Partner-Universitäten bis hin zur Weiterbildung von Fachkräften in Unternehmen durch die beteiligten Fraunhofer-Institute. Benannt nach der österreichisch-amerikanischen Erfinderin Hedy Lamarr, die für ihre Pionierarbeiten zu den Vorläufern von Bluetooth und WLAN bekannt ist, spielt für das neue Institut auch die Anwendung in der Praxis eine zentrale Rolle: "Neben der Forschung und der fundierten Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird der Transfer in die Industrie in Form von Wissen, Expertise und ethisch verantwortungs-vollen Anwendungen im Vordergrund stehen. Schon jetzt werden unsere maschinellen Lernverfahren in mehr als 50 Krankenhäusern zur Diagnosecodierung eingesetzt, helfen Highspeed-Robotern in der Logistik oder sind Teil einer weltweit führenden KI-Analysesoftware", sagte Co-Direktor Professor Dr. Stefan Wrobel.