Bitkom
21.09.2022, 14:04 Uhr
KI: Zukunftstechnologie, aber selten genutzt
KI gilt in der deutschen Wirtschaft als Zukunftstechnologie – wird aber selten genutzt. Die große Mehrheit sieht Künstliche Intelligenz als Chance, aber nur 9 Prozent setzen KI ein. Der Bitkom fordert mehr Anstrengungen, um international Anschluss zu finden.
Deutschlands Unternehmen erkennen die Chancen Künstlicher Intelligenz und sehen zunehmend Vorteile beim Einsatz dieser Technologie – im praktischen Einsatz kommt KI aber kaum voran. Die Unternehmen beklagen vor allem einen Mangel an Fachkräften und Daten. Das sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 606 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen in Deutschland repräsentativ befragt wurden. Demnach sehen 65 Prozent KI als Chance für das eigene Unternehmen. Nur jedes fünfte Unternehmen sieht KI als vornehmlich als Risiko (21 Prozent). Allerdings geben nur 9 Prozent an, KI auch tatsächlich einzusetzen. Vor einem Jahr waren es 8 Prozent. Weitere 25 Prozent diskutieren oder planen den KI-Einsatz, vor einem Jahr waren es noch 30 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, für die KI kein Thema ist, steigt gegenüber dem Vorjahr von 59 auf 64 Prozent. "Viele Unternehmen sind aktuell gezwungen, in einen Krisenmodus zu schalten: Steigende Energiekosten, hohe Inflationsraten und unterbrochene Lieferketten setzen der Wirtschaft zu. Investitionen in neue Technologien und KI-gestützte Geschäftsmodelle bleiben zu oft auf der Strecke", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. "Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie, die praktisch überall zum Einsatz kommen kann –ob in der Automobilbranche, im Maschinenbau oder im Dienstleistungsbereich. Gerade jetzt sollten sich die Unternehmen für die Zeit nach der Krise aufstellen und auch durch KI zukunftsfest machen."
Vor allem große Unternehmen nutzen Künstliche Intelligenz
Aktuell ist der KI-Einsatz auch eine Frage der Unternehmensgröße. Unter den Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten setzen nur 5 Prozent KI ein, bei jenen mit 100 bis 499 sowie 500 bis 1.999 Beschäftigten sind es dagegen 18 Prozent. Und fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) mit 2.000 oder mehr Beschäftigten nutzt bereits KI.
Aktuell ist der KI-Einsatz auch eine Frage der Unternehmensgröße. Unter den Unternehmen mit 20 bis 99 Beschäftigten setzen nur 5 Prozent KI ein, bei jenen mit 100 bis 499 sowie 500 bis 1.999 Beschäftigten sind es dagegen 18 Prozent. Und fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) mit 2.000 oder mehr Beschäftigten nutzt bereits KI.
Als häufigste Risiken von KI werden die Sorge vor neuen IT-Sicherheitsrisiken, Verstöße gegen Datenschutzvorgaben sowie mögliche Anwendungsfehler bei der KI-Nutzung genannt. Rund die Hälfte der Unternehmen sorgt sich jeweils vor einer mangelnden Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse, Fehler bei der Programmierung, einer mangelnden Beherrschbarkeit von KI-Systemen sowie davor, dass Fehlerquellen in den Lerndatenbeständen nur schwer erkennbar sind. 42 Prozent beklagen fehlende Lerndatenbestände, 40 Prozent Haftungsverpflichtungen bei Schäden und 39 Prozent Know-how-Verlust im Unternehmen durch den KI-Einsatz. In jedem dritten Unternehmen wird angesichts der kritischen öffentlichen Debatte zu KI ein möglicher Image-Schaden befürchtet. Dagegen spielt Ablehnung in der Belegschaft eine untergeordnete Rolle: 27 Prozent sehen eine Verunsicherung der Beschäftigten als Risiko, ebenso viele einen Kontroll- beziehungsweise Kompetenzverlust bei Führungskräften. Und gerade einmal 16 Prozent befürchten, dass KI die Unmündigkeit der Beschäftigten fördert. "Es braucht mehr Aufklärung zum KI-Einsatz, an dieser Stelle sind auch die Anbieter gefordert", sagt Berg.
KI-Investitionen steigen langsam
In den kommenden Jahren werden die Investitionen der deutschen Wirtschaft in Künstliche Intelligenz steigen – aber nur langsam. 5 Prozent der Unternehmen haben bereits vor 2021 investiert, ebenso viele im vergangenen Jahr. 6 Prozent investieren im laufenden Jahr in KI, 10 Prozent haben das für 2023 vorgesehen. Und 20 Prozent wollen 2024 oder später investieren. Aber rund zwei Drittel (64 Prozent) haben noch nicht in KI investiert und planen dies auch für die Zukunft nicht.
In den kommenden Jahren werden die Investitionen der deutschen Wirtschaft in Künstliche Intelligenz steigen – aber nur langsam. 5 Prozent der Unternehmen haben bereits vor 2021 investiert, ebenso viele im vergangenen Jahr. 6 Prozent investieren im laufenden Jahr in KI, 10 Prozent haben das für 2023 vorgesehen. Und 20 Prozent wollen 2024 oder später investieren. Aber rund zwei Drittel (64 Prozent) haben noch nicht in KI investiert und planen dies auch für die Zukunft nicht.
Deutschland fällt beim Thema KI im internationalen Vergleich zurück. Nur 6 Prozent der Unternehmen halten Deutschland derzeit für weltweit führend bei KI, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 10 Prozent. Damit liegt Deutschland derzeit in der Einschätzung der Wirtschaft hinter Japan (10 Prozent), China (20 Prozent) und den USA (40 Prozent). Zugleich gehen nur 3 Prozent der Unternehmen davon aus, dass Deutschland 2030 beim Thema KI führend sein wird, vor einem Jahr lag der Anteil noch bei 8 Prozent. 42 Prozent sehen 2030 die USA als führende KI-Nation, 26 Prozent China und 9 Prozent Japan. "Wir müssen in Deutschland ernst machen mit unserer KI-Strategie und quer durch alle Branchen konsequent in die Umsetzung gehen", sagt Berg.