Karlsruher Institut für Technologie (KIT) 09.01.2019, 10:27 Uhr

Juniorprofessuren für KI-Methoden

Künstliche Intelligenz gilt als zukünftige Schlüsseltechnologie, die der Wirtschaft große Chancen bietet, aber auch Gefahren für die Daten- und IT-Sicherheit birgt. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) stärkt nun seine Forschung und Lehre in der KI mit zwei neuen Juniorprofessuren für KI-Methoden in IT-Sicherheit und Materialforschung. Das Land Baden-Württemberg fördert die KI-Forschung seiner Universitäten mit sechs Millionen Euro. Mit diesem Geld werden landesweit insgesamt zehn Professuren im Bereich Methoden und Anwendungen von KI eingerichtet.
Die in Karlsruhe entstehenden Professuren sollen sich mit dem Schutz KI-basierter Systeme vor Hackerangriffen und KI-Methoden in der Materialwissenschaft befassen. In der Materialforschung hilft KI beispielsweise dabei, zehntausend Mal mehr mögliche Kandidaten für neue Materialien etwa für Handy-Displays oder Batterien zu prüfen, als das mit experimentellen Methoden möglich wäre.
„Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bringt Veränderungen in allen Lebensbereichen, die wir zum Wohle der Gesellschaft gestalten müssen“, sagt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „KI wird auch für die Forschung selbst eine herausragende Rolle spielen. Dabei sind Materialwissenschaft und IT-Sicherheit zwei Themen, auf die sich das KIT mit den beiden neuen Juniorprofessuren fokussiert.“ Hier sei das KIT stark aufgestellt: In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder habe man unter anderem ein Exzellenzcluster in der Materialforschung eingeworben. Auch die Risiken in Bezug auf Cybersicherheit und Datenschutz haben Experten am KIT seit langem im Blick. „Wir arbeiten daran, die Chancen von KI und deren Gefahren für die IT-Sicherheit in Einklang zu bringen“, so Holger Hanselka. Die beiden neuen Professuren stärkten so die vorhandenen Kompetenzen am KIT weiter.
KI-Methoden könnten helfen, IT-Systeme sicherer zu machen, erwartet Professor Jörn Müller-Quade, der Leiter der Arbeitsgruppe Kryptographie und Sicherheit am KIT. „Aber es wird auch heute noch unbekannte Angriffe mit KI geben“, so der Initiator des Kompetenzzentrums für IT-Sicherheit KASTEL am KIT. „Angriffe werden in Zukunft vermutlich erfolgreicher sein, weil man mittels KI automatisiert aus vergangenen Angriffen lernen kann oder auch KI-Systeme selbst neuartige Angriffe erlauben.“ Neue Methoden und Möglichkeiten, Angriffe mit oder auf KI-Systeme einzudämmen, müssten daher dringend entwickelt und erforscht werden. „Dass die Politik die KI-Forschung stärker fördert, ist deshalb folgerichtig“, sagt Müller-Quade.
Die Juniorprofessuren sollen baldmöglichst besetzt werden und sind auf bis zu sechs Jahre angelegt. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert für vier Jahre mit 150 000 Euro jährlich. Der Eigenbeitrag des KIT sind 300 000 Euro je Professur im fünften und sechsten Jahr.
Details zum KIT-Zentrum Information · Systeme · Technologien (in englischer Sprache): www.kcist.kit.edu.


Das könnte Sie auch interessieren