Blancco Technology Group
26.06.2019, 07:09 Uhr
Alte Hardware: Kostenfalle und Datenschutzrisiko
Viele Unternehmen investieren teuer in Lagerung und Wartung, anstatt alte Hardware zu entsorgen und die Daten sicher zu löschen. Das verursacht nicht nur immense Kosten, sondern gefährdet auch die Datensicherheit
Ausrangierte Hardware kann Unternehmen teuer zu stehen kommen. Das Problem ist brisant, doch nur wenige Firmen scheinen ihm bislang Beachtung schenken. Denn statt ihre alte Hardware fachgerecht und sicher entsorgen zu lassen, geben Betriebe pro Jahr lieber Hunderttausende Euro für Lagerung und Wartung für ihre nicht mehr verwendete IT aus. Die Gefährdung ihrer Datensicherheit wird dabei ebenso in Kauf genommen wie die hohen Strafen, die bei Verstößen gegen die Datenschutzverordnung drohen. Dies belegt die Auswertung einer Studie der Blancco Technology Group.
Die Untersuchung mit dem Titel ‚The High Cost of Cluttered Data Centers‘ wurde in Zusammenarbeit mit Coleman Parkes erstellt. Dabei wurden weltweit 600 exemplarisch ausgewählte Rechenzentrums-Experten aus Nordamerika, den APAC-Staaten und Europa zu ihrem Umgang mit nicht mehr benötigter Hardware befragt. Die Ergebnisse belegen, dass keins der Unternehmen ihre ausrangierte Hardware vollständig entsorgte, sondern in mehr oder weniger großem Umfang lokal in ihren Rechenzentren lagerte:
- 10 Prozent lagern mehr als 60 Prozent ihrer alten Hardware inklusive enthaltener Daten lokal.
- 48 Prozent lagern zwischen 31 und 60 Prozent ihrer Alt-Hardware samt Daten lokal ein.
- 42 Prozent lagern zwischen 10 und 30 Prozent ihrer alten Hardware samt Daten lokal.
Fast alle Befragten gaben an, dass in ihrem Unternehmen die ausrangierte IT als Belastung empfunden wird, die ihre Kapitalkosten unnötig erhöht und die Effizienz beeinträchtigt. Hinzu kommt die Angst vor Datenschutzverstößen und den damit verbundenen Strafzahlungen.
Wieso aber investieren Unternehmen dann überhaupt in die Aufbewahrung ihrer alten Hardware? Wäre es nicht einfacher, die Daten sicher und zertifiziert löschen zu lassen? Zumal mithilfe einer entsprechend umfassenden und fachgerechten Lösung auch die Einhaltung von Vorschriften und Anforderungen der Compliance von Behörden und Prüfstellen sichergestellt würde.
Die Studienergebnisse zeigen, dass nur die wenigsten Unternehmen über ausreichend Kenntnisse darüber verfügen, wie und mit welchen Methoden sich Daten in Rechenzentren, Servern oder Cloud-Umgebungen sicher und effizient löschen lassen? Die Frage, ob Daten mittels Schnell- oder Neuformatierung einer Festplatte dauerhaft gelöscht werden können, wurde von mehr als der Hälfte der Befragten bejaht, obwohl sie aufgrund ihrer Ausbildung und ihres Jobtitels die richtige Antwort eigentlich hätten wissen müssen. Denn eine Schnellformatierung nimmt keine vollständige Datenlöschung vor, sie entfernt nur deren Referenz (den Zeiger). Die Daten an sich bleiben erhalten und lassen sich mit geeigneten Werkzeugen vollständig wiederherstellen.
Erstaunlich ist auch, dass 80 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass mindestens ein Viertel der nicht mehr verwendeten Festplatten nutzlos in ihren Rechenzentren verwaltet wird. Drei Viertel (75 Prozent) räumten ein, dass 25 Prozent aller RMA-Festplatten (Return Material Authorization) nur deshalb im Unternehmen aufbewahrt werden, weil die Prozesse für die Rückgabe an den Hersteller sehr komplex seinen und im Unternehmen keine Bereitschaft vorhanden sei, die hierfür erforderlichen Schritte durchzuführen.