Universität Glasgow
05.06.2019, 10:01 Uhr
3D-Magnetinteraktionen könnten die Computertechnik verändern
Forscher der Universität Glasgow haben in Laborversuchen neue Möglichkeiten der Spintronik realisiert, welche zu neuen Computertechnologien führen könnten.
Die Spintronik (auch Spin-Elektronik), nutzt den Spin eines Elektrons und seine magnetische Bewegung, um Anweisungen und andere Daten zu kodieren. Es wird manchmal als Alternative zur Elektronik angesehen, die sich auf die Ladung des Elektrons stützt, um Daten zu kodieren. Während die Spintronik das Potenzial hat, die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen, die Speicherkapazität zu erhöhen und eine erhöhte Datenresilienz zu bieten, ist sie bislang begrenzt, da Physiker die Elektronen – oder winzige magnetische Partikel – nur um eine einzige Atomschicht bewegen konnten. Jetzt haben Forscher einen Weg gefunden, Informationen von Magneten in einer Schicht auf Magnete in einer anderen zu übertragen. Sie hoffen, dass die Entdeckung zu neuen Möglichkeiten der Datenspeicherung und -verarbeitung führen wird.
In einem in Nature Materials veröffentlichten Beitrag beschreibt ein Team unter der Leitung von Physikern der Universität Glasgow, wie sie Informationen von einer Reihe winziger Magnete, die auf einem ultradünnen Film angeordnet sind, an Magnete auf einem zweiten Film weitergeben konnten. Diese neue Form der magnetischen Interaktion macht ein bisher zweidimensionales Phänomen dreidimensional, und die Entdeckung kann zu Fortschritten in der Spintronik führen. "Es ist ein bisschen so, als würde man eine zusätzliche Note in einer musikalischen Dimension zum Spielen bekommen", sagte Dr. Amalio Fernández-Pacheco von der Glasgow University. "Es eröffnet eine ganz neue Welt von Möglichkeiten, nicht nur für die konventionelle Informationsverarbeitung und -speicherung, sondern auch für neue Formen des Computings, an die wir noch gar nicht gedacht haben." Den kostenpflichtigen Artikel zum Thema finden Sie unter https://www.nature.com/articles/s41563-019-0386-4.