17.12.2012, 00:00 Uhr
Dschungelführer myApp
Die Early Adopters sind schon dabei, jetzt soll der Rest der Entwickler folgen. Doch der Weg zur selbstgeschriebenen App für Windows 8 führt durch einen Dschungel. Einen Wegweiser durch den Urwald hat Microsoft mit dem Portal myApp bereitgestellt.
Das neue Portal ist gemacht für Entwickler, die sich jetzt erst mit dem Entwickeln von Apps für Windows 8 (und Windows Phone 8) beschäftigen wollen. Ganz oben auf der Startseite des Portals <myApp /> auf MSDN stehen Stichwörter wie "Geld verdienen", "Kompetenzen nutzen" und "Auffallen". Der Weg bis zu dem Punkt, an dem die Kasse klingeln könnte, ist allerdings lang. Microsoft selbst beziffert die aufzuwendende Zeit in seinem Werbespruch auf 30 Tage (Ihre Idee. Ihre App. 30 Tage). Die erste App nach einem Monat Arbeit -- das ist eine lange (und teure) Zeit -- doch dank des Wegweisers der Seite könnte es klappen. Die Startseite ist top übersichtlich. Ein dicker Button "Tools downloaden" verheißt einen direkten Weg mitten hinein ins Entwicklerglück.
Ist der Button aber erst mal angeklickt und die Abzweigung für Windows-8-Apps gewählt (der zweite Weg führt zu Windows Phone Apps), schwindet die Übersichtlichkeit und die Komplexität des Vorhabens wird deutlich. Man braucht Windows 8 (es gibt eine Evaluierungsversion), man sollte die Designressourcen (48 MByte) laden, es gibt eine Sammlung von Beispiel-Apps (300 MByte) mit hunderten von Beispielen und es gibt Hands-on-Labs. Eine Menge Studienmaterial.
Dann wird es ernst: Vor das App-Entwickeln hat Microsoft jetzt auch eine Zertifizierungspflicht gesetzt (nur für Windows Store Apps). Die gibt's nur in englisch, sie muss geladen ausgefüllt, eingereicht und bezahlt werden.
Dann gibt's den Windows SDK für Windows 8, das SDK für Apps mit Windows 8 Ads und das Bing Maps SDK für Windows-Store-Apps. Visual Studio 2012 (nur für Windows 8) braucht man zum Entwickeln der Apps. Als Erweiterungen gibt's die Remotetools für Visual Studio 2012, die Visual Studio-Erweiterungen für die Windows-Bibliothek für JavaScript, den Multilingual App Toolkit für Visual Studio 2012 mit Übersetzungshilfen für mehrsprachige Apps, die Windows Azure Mobile Services und den Live SDK um Microsofts Cloud-Speicher SkyDrive in die App einbinden zu können. Die Links zu allen genannten Produkten gibt's auf dieser Seite.
Wer beim ersten Start der myApp-Seite bereits eine gute Idee für eine App hatte, sollte sie detailliert dokumentieren. Während der Beschäftigung mit den vielen Vorschriften, Tools, Erweiterungen und Beispielen kann schon mal was verschüttet werden.
Der Link "So einfach geht's" auf der myApp-Startseite führt dann zu einer Art Schritt-für-Schritt-Anleitung, die für jeden Tag der kommenden vier Wochen eine Arbeitsanleitung mit weiteren Links zu Ressourcen und Anleitungen unterbreitet. Eine schöne Idee, aber wer das Web kennt (und wer kennt es nicht?) weiß, dass dahinter vermutlich eine Irrfahrt lauern wird.
Microsoft möchte es Entwicklern einfach machen und sie dazu motivieren, Apps für den Windows Store zu entwickeln. Tja, früher war es eben leichter Leute zum Programmieren zu motivieren:
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