Strukturierte elektronische Rechnungen (E-Invoicing) mit .NET selbst implementiert
09.12.2024, 00:00 Uhr
Pflichterfüllung
.NET-Entwickler können die ab 2025 im B2B-Markt einsetzende Pflicht zur strukturierten elektronischen Rechnungsstellung und -annahme mit Open-Source-Lösungen erfüllen.
Das Thema strukturierter elektronischer Rechnungen (Electronic Billing, E-Invoicing) beschäftigt mich schon seit sehr vielen Jahren. 1998 schrieb ich dazu meine Diplomarbeit im Rahmen meines Wirtschaftsinformatikstudiums an der Universität Essen in Zusammenarbeit mit der damaligen Essener Telefongesellschaft o.tel.o (siehe auch [1]). Meine Diplomarbeit (siehe [2]) habe ich an mehrere Dutzend Firmen verkaufen können, die sich für meine Ideen interessierten. Auch mein erster Fachbeitrag in der Zeitschrift „iX“ in Ausgabe 9/1998 handelte davon. In dem seither vergangenen guten Vierteljahrhundert passierte allerdings zunächst lange Zeit fast nichts. Erst in den letzten Jahren hat das Thema etwas Fahrt aufgenommen, aber nur im B2G- und B2B-Markt (siehe Kasten Zu wenig hat sich getan im B2C-Markt).
Zu wenig hat sich getan im B2C-Markt
Zu den Ideen in meiner Diplomarbeit gehörte auch ein effizienterer Weg für die Bezahlung von Rechnungen durch Endverbraucher. Rechnungssteller wie Telekommunikationsgesellschaften, Einzelhandelsgeschäfte, Ärzte und Behörden könnten Rechnungen elektronisch an die Bank des Kunden schicken. Die Bank benachrichtigt den Rechnungsempfänger, sie präsentiert diesem die Rechnung auf einer Website, und der Zahlungspflichtige kann mit einem Mausklick die Rechnung bestätigen oder zurückweisen. Bei diesem Prozess entfällt nicht nur der Versand der Rechnung, sondern auch das lästige und fehleranfällige Abtippen von Zahlungsempfänger, Kontodaten, Betrag und Rechnungsnummer. Der Zahlungsempfänger könnte sicher sein, dass er alle notwendigen Angaben für die automatisierte Weiterverarbeitung auf der Überweisung erhält. Der Rechnungsempfänger hätte automatisch bei seiner Bank ein elektronisches Rechnungsarchiv; den Buchungspositionen auf dem Konto wäre direkt ein Beleg zugeordnet.
Davon ist bis heute leider nur sehr wenig realisiert. Einige Bank-Apps erlauben die Rechnungserfassung per Screen Scraping, was systemimmanent fehleranfällig ist. Nur wenige Rechnungssteller drucken QR-Codes mit den Zahlungsdaten auf die Rechnung. Dabei gibt es den zugehörigen Standard Girocode [46] oder EPC-QR-Code bereits seit 2013 in Österreich, seit 2015 auch in Deutschland.
Meine Ideen zur Abwicklung über die Banken direkt hat bisher niemand aufgegriffen. Interessierte können diese aber in [2] heute noch lesen. Vielleicht gibt dieser Beitrag den Anstoß in einigen Geldhäusern, sich damit noch einmal zu beschäftigen?
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